Frau nimmt Podcast auf
Frau nimmt Podcast auf
Frau nimmt Podcast auf

von Yannik Phillips und Marike Ziehmann

Auf Sendung! In 5 Schritten zum eigenen Podcast

Podcasts erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Auch im Fundraising halten sie immer weiter Einzug. Beispiele hierfür sind das Fundraising Radio oder NGO-Weekly. Falls auch Sie mit dem Gedanken spielen, einen Podcast zu produzieren, haben wir hier einen nützlichen Leitfaden für Sie.

Am Anfang ist das Konzept

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Bevor es mit Ihrem Podcast losgehen kann, sind ein paar wichtige Fragen zu klären:

  • Welches Ziel verfolgen Sie mit Ihrem Podcast?
    (Beispiele: die Spenderbindung vertiefen, neue Zielgruppen erschließen)
     
  •  Welche Themen wollen Sie besprechen?
    (Beispiele: über Aktuelles und Projekte berichten, Hintergründe zu Ihrer Organisation, etc.)
     
  • Wie sieht Ihre Zielgruppe aus?
    (Beispiele: 55+ Jahre, umweltaffin, projektinteressiert, will mit Spende Lösungen vor Ort für ökologische Probleme unterstützen)

Haben Sie diese Fragen beantwortet, können Sie mit der Planung beginnen. Überlegen Sie: Wann, welches Thema in welchem Rhythmus veröffentlicht wird. Ein fester Rhythmus ist wichtig, damit sich Ihre Hörer das Datum (vor)merken können. Beispiel: Jeden zweiten Donnerstag veröffentlichen Sie eine Folge zu aktuellen Themen Ihrer Organisation. Setzen Sie sich dabei realistische Ziele und planen Sie Ihre Themen langfristig, sonst geht Ihnen nach wenigen Folgen Ihr Material aus. Wichtig ist außerdem, den Podcast nicht als reine Werbeplattform zu nutzen. Informieren Sie Ihre Hörer über Ihr Anliegen, aber bieten Sie Ihnen dabei auch einen Mehrwert. Denn ohne Relevanz keine Hörer. Der Mehrwehrt kann beispielsweise der Einblick in Ihre Arbeit sein.

Zusammengefasst: Damit Ihr Podcast erfolgreich werden kann, braucht er Konsistenz. Diese erreichen Sie durch feste Upload-Tage und eine Themenauswahl, die sich wie ein roter Faden durch alle Folgen zieht.

 

Hand hält Glühbirne
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Alles eine Frage der Technik

Sind die Rahmenbedingungen Ihres Podcasts geklärt, geht es an die Technik. Welche Hard- und Software benötigen Sie? Am Anfang sollten das Mikrofon Ihres Laptops oder Smartphones sowie eine kostenfreie Recorder-Software (mehr dazu im Infokasten am Ende) reichen. Wenn Sie mit der Podcast-Produktion vertraut sind, können Sie Schritt für Schritt in professionellere Ausrüstung investieren.

Auch die Vorbereitung und der zeitliche Aufwand einer Folge sind nicht zu unterschätzen: Sie müssen Ihr Thema recherchieren, gegebenenfalls Interview-Partner finden und das Gespräch soweit vorbereiten, dass es möglichst natürlich und spontan wirkt. Um vorab eine Struktur für das Gespräch oder das freie Einsprechen zu haben, sind schriftlich festgehaltene Notizen oder Stichpunkte nützliche Werkzeuge. Versuchen Sie, das Ablesen von Texten zu vermeiden. Das wirkt schnell langatmig und wenig authentisch.

Das freie Sprechen ist nicht für jeden auf Anhieb etwas. Wenn Sie sich lieber an einem Skript orientieren, gibt es ein paar Punkte, die es Ihren Zuhörern angenehmer machen, aufmerksam zu folgen.


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Lektorat

5 Tipps „Texten fürs Sprechen“

Verben an den Satzanfang:
Steht das Verb am Ende des Satzes, kann das verwirrend sein. Setzen Sie auf die altbewährte Satzstruktur „Subjekt (Handelnde), Prädikat (Handlung), Objekt (Satzergänzung, die die Handlung näher beschreibt)“.

Beispiel:
In der heutigen Folge sprechen wir über das neue Projekt, darum ist Projektleiterin Marianne Muster bei mir im Studio.
statt:
In der heutigen Folge, bei der Projektleiterin Marianne Muster bei mir im Studio ist, sprechen wir über das neue Projekt.


Verben statt Substantive:
Der Nominalstil lässt Ihr Skript starr und leblos wirken. Ihre Zuhörer verlieren so über kurz oder lang das Interesse. Setzen Sie also besser auf Verben.

Beispiel:
Durch schlitzen des Deiches kann das Wasser wieder abfließen.
statt:
Durch die Schlitzung des Deiches ist das Abfließen des Wassers wieder möglich.


 

 

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Aktiv statt Passiv:
Beim Podcast kommt es allein auf die Kraft Ihrer Worte an. Passivsätze lassen keine Bilder im Kopf Ihrer Zuhörer entstehen. Das Aktiv hingegen macht Ihre Texte greifbar.

Beispiel:
Wir haben mit dem Bau des neuen Erlebniszentrums begonnen.
statt:
Mit dem Bau des neuen Erlebniszentrums wurde begonnen.


Nutzen Sie Fachbegriffe mit Vorsicht:
Fragen Sie sich: Wie kann ich einen Sachverhalt so erklären, dass ihn auch ein Zuhörer versteht, der mit dem Thema nicht vertraut ist? Wenn Sie Fachbegriffe verwenden, erklären Sie diese im besten Fall an einem Beispiel.

Beispiel:
Das ist unser Alleinstellungsmerkmal
statt:
Das ist unser Unique Selling Point, also das Merkmal, dass uns von anderen Organisationen unterscheidet.


Zahlen bildlich darstellen:
Gerade hohe Zahlen übersteigen die Vorstellungskraft vieler Menschen. Arbeiten Sie mit Vergleichen und gerundeten Werten.

Beispiel:
Wer 4-mal von Zürich nach London fliegt, verbraucht eine Tonne C02. Um das auszugleichen, braucht eine Buche etwa 80 Jahre.


 

Podcast
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Die passende Software für Ihren ersten Podcast

 

Aufnahme
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Audacity

Audacity ist ein Open Source Programm, welches das Aufnehmen und Editieren von Audioprodukten erlaubt.
www.audacity.de

Levelator

Die Software sorgt für eine gleichmäßige Lautstärke über den gesamten Podcast.
Levelator für Mac

Auphonic

Verbessert die Audioqualität, vermindert Störgeräusche und sorgt für gleichmäßige Lautstärke über den gesamten Podcast hinweg.
www.auphonic.com

Anchor

Als App für iOS und Android aber auch als Webanwendung verfügbar. Ermöglicht das einfache Publishing auf mehreren Online-Plattformen wie Spotify und iTunes mit wenigen Klicks. Auch die Audioaufnahme ist über Anchor möglich.
www.anchor.fm

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