Aus Liebe zur Natur: Die Heinz Sielmann Stiftung schützt seit 25 Jahren die biologische Vielfalt

25 Jahre Heinz Sielmann StiftungInge und Heinz Sielmann © Heinz Sielmann Stiftung

Von Mareike Behrens und Ralph Davids

Als ein Pionier des modernen Naturfilms war Heinz Sielmann ein Leben lang in der Natur tätig und bereiste alle Kontinente, um die Faszination der Natur für ein begeistertes Kino- und später Fernsehpublikum festzuhalten. Doch im Laufe seines Schaffens musste er erleben, wie die Schönheit „seiner Natur“ durch Menschenhand immer weiter zerstört wurde. Dieser Entwicklung wollte er sich zusammen mit seiner Frau Inge mit aller Macht entgegenstellen. Das war die Grundmotivation zur Gründung der eigenen Stiftung, die in diesem Jahr ihr 25-jähriges Jubiläum feiert. 

Seit einem Vierteljahrhundert widmet sich die Heinz Sielmann Stiftung der Förderung des Naturschutzes, des Naturerlebens und der Bewahrung der Artenvielfalt. Getreu ihrem Motto „Vielfalt ist unsere Natur” ist es der Stiftung ein dringendes Anliegen, Lebensräume für seltene Tiere und Pflanzen zu erhalten. Wann immer sich die Möglichkeit bietet, erwirbt die Heinz Sielmann Stiftung große unzerschnittene Naturgebiete und entwickelt auf diesen Flächen artenreiche Landschaften und Biotopverbünde wie Sielmanns Naturlandschaft Döberitzer Heide und Sielmanns Biotopverbund Eichsfeld-Werratal. Alle Naturlandschaften und Biotopverbünde der Stiftung sind für Besucher zugänglich, sodass sich Spender und Interessierte persönlich vor Ort vom Erfolg der Maßnahmen überzeugen können. Darüber hinaus ist die Heinz Sielmann Stiftung auch fördernd tätig und unterstützt zahlreiche Projekte, die zum Erhalt der Biodiversität beitragen.

Lesen Sie in der ausführlichen Chronologie mehr zur abwechslungsreichen Geschichte der Heinz Sielmann Stiftung.

Gut aufgestellt mit neuem Fundraising-Konzept

Im Jahr 2014 hat die Heinz Sielmann Stiftung ihr Fundraising hinterfragt und zusammen mit ihrem neuen Partner, der SAZ, ein überarbeitetes Fundraising-Konzept entwickelt, das seit Anfang 2015 konsequent realisiert wird. Diese Strategie sieht im Wesentlichen vor:

  • Weniger Papier, mehr Ertrag durch den Einsatz scoringbasierter Selektionsverfahren
  • Konzeption schlanker Packages mit einer starken Betonung der Inhalte und Incentives, die das Thema unterstützen
  • Ausbau der Einnahmen durch Lastschriftspenden zur Generierung gut kalkulierbarer Spendeneinnahmen
  • Spenderbindung durch eine transparente Kommunikation

Mehr Ertrag mit nachhaltigem Fundraising

Gerade als Naturschutz-Organisation ist es für eine glaubwürdige Spenderkommunikation wichtig, Ressourcen zu sparen. Der Stiftung war es daher wichtig, die Auflagen der Mailings deutlich zu reduzieren, ohne dabei die Ergebnisse der Mailings negativ zu beeinflussen. Erreicht wird dies durch den Einsatz moderner SAZ Scoring-Verfahren, mit deren Hilfe exakt die Adressen selektiert werden können, die zum Zeitpunkt des Mailings die beste Response versprechen. Durch das Scoring konnten die Auflagen der Mailings um etwa ein Drittel reduziert werden, ohne den Überschuss der Mailings zu verringern. Das heißt, dass die eingesetzten Mittel deutlich effizienter verwendet werden konnten. Durch Optimierung der Scoring-Modelle steigen die Überschüsse seitdem kontinuierlich.

Auf den Inhalt kommt es an

Thomas Bischoff Thomas Bischoff © Heinz Sielmann Stiftung

Parallel zur Reduzierung der Auflage wurde auch der Umfang der regelmäßigen Mailings an Spender deutlich verringert. Die verwendeten Incentives ergänzen nun das Thema des Mailings inhaltlich besser. „Wir verzichten bewusst auf kostspielige Incentives, da wir unsere Spender mit Inhalten überzeugen wollen.“, so Thomas Bischoff, Bereichsleiter Kommunikation & Fundraising. „Uns war bewusst, dass wir damit auf Spendeneinnahmen von Spendern verzichten, die nur mit teuren Geschenken zum Spenden angeregt werden können. Den Schritt sind wir aber selbstbewusst gegangen. Die Ergebnisse zeigen, dass wir mit der Entscheidung richtig lagen. Die leicht rückgängigen Spendeneinnahmen werden von den deutlich gesunkenen Kosten mehr als ausgeglichen.“

Guter Draht zu den Spendern

Für gemeinnützige Organisationen sind Lastschriftspenden ein besonders wertvolles Kapital. Mit diesen Einnahmen lässt sich sehr sicher planen und Lastschriftspender bleiben einer Organisation deutlich länger treu. Nicht zuletzt ist auch die durchschnittliche Jahresspende eines Lastschriftspenders deutlich höher als die eines Giro-Spenders.

Aus diesem Grund hat die Heinz Sielmann Stiftung in den vergangenen Jahren den Anteil der Lastschriftspender und damit die Einnahmen aus Lastschriftspenden im Rahmen gezielter Telefonkampagnen deutlich gesteigert. Unterstützt wurde die Stiftung dabei von der SAZ. Diese erstellte zum einen ein individuelles Scoring-Modell zur optimalen Auswahl der Adressen, zum anderen erfolgte die Telefonie über das SAZ-interne Callcenter, das auf Telefon-Fundraising spezialisiert ist.

„Uns war es wichtig, dass mit unseren Spendern auf Augenhöhe telefoniert wird und diese sich individuell betreut und wertgeschätzt fühlen. Da kann ein Telefonat auch schon einmal deutlich über 20 Minuten dauern. Entscheidend ist, dass nach dem Telefonat beim Spender ein gutes Gefühl bleibt und er sich nicht aggressiv angegangen fühlt“, so Thomas Bischoff. „Selbstverständlich muss aber auch das Ergebnis stimmen. Beide Aspekte verbindet die Lastschrift-Telefonie der SAZ vorbildlich.“

Transparente Kommunikation und sparsamer Umgang mit Spendenmitteln

Die Heinz Sielmann Stiftung legt großen Wert auf die transparente Berichterstattung über die Verwendung ihrer Spenden. Deswegen informiert die Stiftung ihre Förderer auf ihrer eigenen Website und im einmal pro Monat erscheinenden Newsletter über die Wirksamkeit ihrer Projekte. Mit den monatlichen Bedankungen wird darüber hinaus der Sielmann Report verschickt, der über aktuelle Nachrichten aus der Heinz Sielmann Stiftung informiert. Projektberichte und Bilanzzahlen veröffentlicht die Heinz Sielmann Stiftung in ihrem Jahresbericht, den sich Interessierte auf der Website der Stiftung herunterladen können.

Familientag 100 Jahre Heinz Sielmann Auf Gut Herbigshagen kann die ganze Familie die Natur hautnah erleben.
© Heinz Sielmann Stiftung

Seit dem Jahre 2015 veröffentlicht die Heinz Sielmann Stiftung regelmäßig online ihren Nachhaltigkeitsbericht, der auf den Leitlinien der Global Reporting Initiative (GRI Standard) beruht. Hierin informiert die Stiftung nicht nur über die wichtigsten Stiftungskennzahlen, sondern auch über relevante Umwelt-, Sozial- und Arbeitnehmerthemen.

Die Bemühungen um Transparenz und Nachhaltigkeit wurden belohnt: Der Deutsche Spendenrat e. V. und erstmals 2018 auch das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) zeichnen die Heinz Sielmann Stiftung mit Spendensiegeln aus. Damit ist die Heinz Sielmann Stiftung im Kreis der 16 mit dem Spendenzertifikat des Deutschen Spendenrats e. V. ausgezeichneten Organisationen die einzige Natur- und Umweltschutzorganisation.

Auf die nächsten 25 Jahre

Auch für das Jubiläumsjahr 2019 hat sich die Stiftung große Ziele gesteckt, die sie gemeinsam mit ihrem Fundraisingpartner SAZ umsetzen möchte. Ein Schwerpunkt liegt auf dem Schutz von Fließgewässern, dem sich die Heinz Sielmann Stiftung vermehrt widmen möchte. Außerdem soll das Online-Fundraising weiter ausgebaut werden, um die Position der Stiftung im digitalen Zeitalter weiter zu festigen.

 

Chronik

Meilensteine für den Naturschutz: 25 Jahre Heinz Sielmann Stiftung

1994: Heinz Sielmann und seine Frau Inge gründen die Heinz Sielmann Stiftung als öffentliche Stiftung bürgerlichen Rechts.

1996: Die Heinz Sielmann Stiftung übernimmt den Betrieb auf Gut Herbigshagen im Eichsfeld nahe Duderstadt. Als außerschulischer Lernort und Regionales Umweltzentrum (RUZ) des Landes Niedersachsen ist das vielbesuchte Gut ein wichtiger Partner für schulische Projekte.

1997: Die Heinz Sielmann Stiftung fördert erste Naturschutzprojekte in Niedersachsen und sorgt mit ihrer Förderung für den Fortbestand der bedeutenden Forschungsarbeit der Vogelwarte Rossitten (heute Rybatschi).

2000: Die Heinz Sielmann Stiftung betritt absolutes Neuland und erwirbt als erste private Stiftung im Süden Brandenburgs etwa 3.200 Hektar einer Bergbaufolgelandschaft und legt damit den Grundstein für Sielmanns Naturlandschaft Wanninchen.

2003: Die Heinz Sielmann Stiftung erwirbt Gut Herbigshagen.

2004: Die Heinz Sielmann Stiftung gründet auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz „Döberitz” vor den Toren Berlins und Potsdams die Sielmanns Naturlandschaft Döberitzer Heide.

2005: Am 2. Juni wird nach nur zweijähriger Planungs- und Umsetzungsphase der Heinz-Sielmann-Weiher eingeweiht. Damit ist der Grundstein für den Heinz Sielmanns Biotopverbund Bodensee gelegt.

2006: Heinz Sielmann verstirbt im Alter von 89 Jahren in München. Seine Arbeit als Tierfilmer, Filmproduzent und Publizist wurde mehrfach ausgezeichnet. Heinz Sielmanns Filme der Reihe „Expeditionen ins Tierreich” zählen zu den größten Erfolgen der deutschen Fernsehgeschichte.

2009: Im August werden die beantragten Fördermittel für das Naturschutzgroßprojekt „Grünes Band Eichsfeld-Werratal” vom Bundesumweltministerium und Bundesamt für Naturschutz bewilligt. Zwischen Harz und Thüringer Wald sollen 130 Kilometer des Grünen Bandes dauerhaft gesichert werden und damit ein Beitrag zu der Erfüllung Heinz Sielmanns Vision eines „Nationalparks von der Ostsee bis zum Thüringer Wald” geleistet werden.

2012: Seit Januar leitet Michael Beier als geschäftsführender Vorstand die Geschicke der Heinz Sielmann Stiftung. Er hat vor allem die wirtschaftliche Effizienz und Effektivität stark verbessert sowie die Stiftung in Sachen Transparenz und Nachhaltigkeit weiterentwickelt.

Im Januar übergeben das Bundesministerium für Umwelt, Reaktorsicherheit und Naturschutz sowie die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben 4.000 Hektar ökologisch wertvoller Flächen der Kyritz-Ruppiner Heide an die Heinz Sielmann Stiftung.

2017: Im Juni wäre Heinz Sielmann 100 Jahre alt geworden.

Im August wird der Stiftungssitz nach Gut Herbigshagen verlegt.

Im Oktober erfährt der Einsatz der Heinz Sielmann Stiftung für die Pflege und den Erhalt des Grünen Bandes eine ganz besondere Würdigung: Inge Sielmann wird gemeinsam mit Dr. Kai Frobel und Prof. Dr. Hubert Weigert von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit dem 25. Deutschen Umweltpreis der Deutschen Bundesstiftung (DBU) ausgezeichnet.

2018: Der Deutsche Spendenrat sowie erstmalig das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) zeichnen die Heinz Sielmann Stiftung mit Spendensiegeln aus.

2019: Zum 1. Januar wird der Vorstand der Heinz Sielmann Stiftung mit Carolin Ruh als Vorstandsmitglied erweitert. Michael Beier übernimmt den Vorsitz des Vorstandes.

 

 Weitere Informationen zur Heinz Sielmann Stiftung finden Sie hier.
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