Die Gelegenheit beim Schopfe packen – mit einer Haarspende Gutes tun

HaarspendeMit einem abgeschnittenen Zopf lässt sich
viel Gutes tun. © Fotolia
Von Ute Stolpe

Mit dem Verlust der eigenen Haare in Folge einer Chemotherapie, der Krankheit Alopecia areata (Kreisrunder Haarausfall) oder nach schweren Verbrennungen leidet fast immer auch das Selbstwertgefühl der betroffenen Kinder oder Erwachsenen. Vor allem Kinder werden leicht von Gleichaltrigen gehänselt oder sogar ausgegrenzt. Für sie ist eine maßgeschneiderte Echthaarperücke besonders wichtig, um ihnen ein ‚normales‘ Leben zu ermöglichen.

Allerdings ist feines, helles, europäisches Haar, wie es vor allem für Kinderperücken gebraucht wird, auf dem Perückenmarkt schwer zu bekommen und teuer. Normalerweise werden lange, gesunde Haare in großen Mengen aus Asien importiert und zu Perücken verarbeitet.

Gutes tun mit einem neuen Haarschnitt

Wer also gesundes, volles und langes Haar hat und zukünftig lieber mit einer Kurzhaarfrisur leben möchte, kann mit seinen abgeschnittenen Haaren etwas Gutes tun. Über die Webseite www.haare-spenden.de lässt sich das leicht verwirklichen. Mehrere Organisationen oder Firmen nehmen die Haarspenden entgegen. Dafür spenden die Firmen je nach Qualität der Haarspende bis zu 130 Euro an Krebshilfe-Organisationen oder geben die fertigen Perücken an Patienten zu einem günstigeren Preis ab.

35 Kilogramm Haare erzielen 12.000 Euro

Die Aktion „Rapunzel“ des Bundesverbandes der Zweithaar-Spezialisten e.V. (BVZ) ruft jedes Jahr bundesweit dazu auf, seine Haare zu spenden. Diese Haare werden dann einmal im Jahr versteigert. Im Mai 2015 konnten mit dieser Aktion gleich mehrere Rekorde gebrochen werden: So brachte der Spendenaufruf zum einen mehr als 35 Kilogramm Haare auf die Waage und zum anderen konnte eine Rekordsumme von 12.000 Euro bei der Versteigerung unter den Unternehmen erzielt werden, die Echthaar verarbeiten. Die gesamte Summe ging an eine gemeinnützige Organisation, die Familien schwer kranker Kinder in ihren Häusern ein Zuhause auf Zeit bietet, während die kleinen Patienten in der Klinik behandelt werden.

Voraussetzung dafür, dass die gespendeten Haare verwendet werden können, ist allerdings, dass das Spenderhaar mindestens 25 Zentimeter lang ist, möglichst chemisch unbehandelt, von europäischer Struktur und mit einem Gummiband gebündelt. Der abgeschnittene und gebündelte Zopf lässt sich in einem festen Umschlag verschicken. Dann hat das Spenderhaar gute Chancen, zu einer Echthaarperücke verarbeitet zu werden, die für einen krebskranken Menschen sehr wichtig sein kann.

Wer mit seiner Kurzhaarfrisur auf Dauer nicht glücklich wird, kann seine Haare ja wieder wachsen lassen, was Menschen, die auf eine Perücken angewiesen sind, leider verwehrt ist.

 

www.haare-spenden.de

 

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