Frau arbeitet an einem Text
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Frau arbeitet an einem Text

von Ute Stolpe

Gute Texte, einfache Sprache

Spendenmailings per Brief sind noch immer die meist verwendete Methode im Fundraising und die erfolgreichste. Der Erfolg eines Mailings hängt dabei von vielen Faktoren ab – auch von einem guten Text. Doch was zeichnet einen guten Fundraising-Text aus? Ein Text soll einerseits gut lesbar und andererseits leserlich sein. Die gute Lesbarkeit eines Textes entscheidet darüber, ob der Inhalt vom Lesenden leicht verstanden wird. Schließlich sind beim Lesen der Texte keine Rückfragen möglich.

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Die Zielgruppe im Auge behalten

Bevor Sie sich ans Texten machen, definieren Sie Ihre Zielgruppe möglichst genau. An wen wenden Sie sich? Es ist ein Unterschied, ob jemand das erste Mal von Ihnen Post erhält oder schon seit Jahren ein treuer Unterstützer Ihrer Organisation ist. Vielleicht wissen Sie, welcher Altersgruppe Ihre Spenderinnen und Spender überwiegend angehören? Schreiben Sie zielgerichtet für Ihre Adressaten! Gerade für Nachwuchs-Texter kann es sinnvoll sein, sich im wahrsten Sinne des Wortes ein Bild vom Adressaten zu machen, wenn dieser nicht zur eigenen Altersgruppe oder zum sozialen Umfeld gehört. Stellen Sie sich beim Schreiben ein oder zwei Fotos von Personen aus der Zielgruppe auf den Schreibtisch und schreiben Sie genau für diese den Text – und eben nicht für sich selbst.

Genaue Definition der Zielgruppe
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Kernaussage formulieren

 

Das Anliegen richtig vermitteln

Ebenso wichtig, wie eine Zielgruppe zu definieren, ist es, eine Kernaussage des Mailings zu formulieren. Welches Anliegen habe ich? Was möchte ich erreichen? Was erwarte ich von meinen Spenderinnen und Spendern? Eine wohlüberlegte Gliederung, auch gerne mit Zwischenüberschriften, hilft Ihnen, Ihr Ziel im Auge zu behalten, und Ihren Lesern bei der Orientierung.

Erzählen Sie Ihr Anliegen möglichst in einer Geschichte und wählen Sie eine leicht verständliche, bildhafte Sprache. Lange Sätze und Wörter sowie Fremdwörter sollten Sie vermeiden. Versuchen Sie, komplexe Sachverhalte möglichst einfach zu erklären. Das senkt die Einstiegsschwelle und Absprungrate beim Lesen. Und auch gebildete Leser freuen sich über einen Text, den sie schnell erfassen können. Darum sollten Ihre Texte so sein, dass die Botschaft auch beim Überfliegen klar wird.

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Kriterien für gute Lesbarkeit

Um die Lesbarkeit eines Textes zu bestimmen, gibt es ein Verfahren namens Lesbarkeitsindex (kurz: LESIX). Dieser bestimmt anhand von bestimmten Messwerten einen Zahlenwert. Je höher der Wert, desto leichter ist der Text zu verstehen. Der LESIX wird unter anderem bestimmt durch: Satzlänge, Anzahl der Silben, Verwendung von Passivsätzen, Modalverben und Füllwörtern.

Wenn Sie den LESIX Ihrer Texte überprüfen lassen möchten, können Sie dies kostenlos mit dem textanalyse-tool tun. Allerdings ist der LESIX mit Vorsicht zu genießen: Zu einfache Texte können auch plump und holzschnittartig wirken, was zur Folge haben kann, dass sich Ihre Leser nicht ernst genommen fühlen.
 

Korrektur lesen
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Auch wenn die Software als Lektor immer besser und akkurater wird: Ausdruck und Stimmigkeit in der Sprache können Maschinen nicht bewerten. Lassen Sie Ihre Texte immer Korrektur lesen! Ganz wichtig: Einer der besten Kritiker Ihrer Texte sind Sie selbst. Sie müssen sich dazu aber auch die Chance geben. Legen Sie daher einen Text, mit dem Sie zufrieden sind, nach Möglichkeit 24 Stunden zur Seite und lesen Sie ihn dann noch einmal. Oft streichen oder ändern Sie Textstellen, die Sie am Vortag noch für besonders originell gehalten haben.

Zum Abschluss geben Sie Ihren Text Kollegen, die nicht am Entstehungsprozess beteiligt waren. Wenn diese Fragen haben, die Sie zum besseren Textverständnis beantworten müssen, schreiben Sie die Stelle neu. Kein Empfänger weiß, was Sie eigentlich hätten sagen wollen.

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Typografie

 

Leserlichkeit sicherstellen

Unabhängig vom Inhalt (Botschaft) gilt für jedes gedruckte Medium: Es muss auch leserlich sein. Gute Leserlichkeit bedeutet, dass Sie besonders für Fließtexte eine angemessene Schriftgröße und eine gut lesbare Schriftart wählen. Wird Schrift auf farbigen Hintergrund oder in Fotos gesetzt, muss der Kontrast zwischen Schrift und Hintergrund ausreichend groß sein. Helle Schrift auf dunklem Grund ist dabei nur in Ausnahmefällen und für kürzere Texte zu empfehlen.
 

 

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Sie wollen sich nicht auf die K.I. verlassen und brauchen einen Lektor? Sprechen Sie uns an. Wir überprüfen Ihren Text bis zum 30. September 2020 unverbindlich und geben Ihnen Empfehlungen, wie Sie Lesbarkeit und Leserlichkeit verbessern können, ohne die sprachliche Finesse zu verlieren. E-Mail: fundraising-echo@saz.com

 

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