Fundraising-Methode Kuhfladen-Bingo

Von Ute StolpeKuhfladen_BingoGlücksspiel unter freiem Himmel: Wo lässt die Kuh ihren Fladen fallen?
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Zugegeben, die im Folgenden dargestellte Fundraising-Methode ist für städtische Ballungsräume eher nicht geeignet. Das sogenannte Kuhfladen-Bingo oder Kuhfladen-Lotto braucht nun mal eine saftig grüne Wiese und mindestens ein Stück Rindvieh. Eine lange Tradition zum Einsammeln von Spenden mit erhöhtem Spaßfaktor hat diese Methode im schweizerischen Lenk im Simmental. Aber auch in deutschen ländlichen Gegenden wird ab und an ein Kuhfladen-Lotto veranstaltet.

Und so funktioniert`s: Benötigt werden eine Kuh und ein abgestecktes Wiesenstück. Geeignet ist zum Beispiel eine Fläche von 10 mal 10 Metern. Dieses Spielfeld wird in 100 Planquadrate unterteilt und nach dem Schachbrettprinzip gekennzeichnet. Mitspieler können nun für einen festgelegten Betrag Tipps abgeben, auf welchem Quadrat das Rindvieh seinen Fladen fallen lassen wird. Zulässig sind pro Person beliebig viele Tipps. Möglich ist es auch, die Quadrate nach dem Zufallsprinzip durchzunummerieren und Lose mit den Zahlen zu verkaufen. In jedem Fall erhält derjenige den Hauptgewinn, auf dessen Quadrat die Kuh den Fladen fallen lässt. Fällt der Fladen auf mehrere Quadrate, gewinnt das Quadrat mit dem größten Fladenanteil.

Nun liegt es am Veranstalter, wie großzügig er die Gewinnausschüttung gestaltet und wieviel der Wetteinnahmen dem guten Zweck zugute kommen sollen. Das Simmentaler Kuhfladen-Lotto füllte die Kasse eines ortsansässigen Sportvereins. Im niedersächsischen Barsinghausen bei Hannover kamen die Einnahmen einer derartigen Veranstaltung der Barsinghäuser Tafel zugute.

Statt nur einen Hauptgewinn auszuloben, ist es auch denkbar, die jeweils benachbarten Quadrate mit einem kleineren Gewinn zu belegen. Auch eine zeitliche Begrenzung ist sinnvoll. Sollte innerhalb einer festgelegten Zeitspanne, etwa 30 Minuten, noch kein Fladen gefallen sein, könnte zum Beispiel das Quadrat gewinnen, in dem der rechte Vorderfuß des Rindviehs steht. Nach diesem Prinzip lassen sich auch mehrere Durchgänge an einem Nachmittag veranstalten. Die Regeln für ein Kuhfladen-Lotto sind also flexibel. In jedem Fall sollte man die geltenden Spielregeln vorher genau festlegen und öffentlich machen.

Wer weder eine große Wiese noch eine Kuh zur Verfügung hat, braucht auf diesen Fundraising-Spaß jedoch nicht zu verzichten: Es funktioniert auch eine Nummer kleiner – als Chicken-Shit-Bingo.  
 

Weitere Informationen zum Thema Kuhfladen-Bingo finden Sie hier.

 

 

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