Goodeed und Goodnity ermöglichen die kostenfreie Spende!

Von Roland Schellwald

Vincent Touboul FlachaireDer Goodeed-Gründer Vincent Touboul Flachaire ist erst 19 Jahre alt. Ähnlichkeiten des Goodeed-Logos mit Facebook oder Google sind natürlich rein zufällig … © Goodeed / Victor MalecotBrauchen wir in Zukunft noch Geld, um zu spenden? Vielleicht bald keinen einzigen Cent mehr, denn die Konzepte von zwei jungen Startups versprechen etwas nahezu unmöglich Erscheinendes. Nutzer der Online Plattform goodeed.com und der Goodnity Smartphone-App sollen Spenden leisten können, ohne dafür zu bezahlen. In beiden Fällen macht dies eine kleine Gegenleistung möglich.

Werbung für den guten Zweck

Der erst 19-jährige Franzose Vincent Touboul Flachaire entwickelte das Portal goodeed.com, das seit März 2014 in Frankreich online ist und inzwischen rund 60.000 User im Monat verzeichnet. Seit dem 10. Juni dieses Jahres versucht Goodeed, auch die Märkte in Deutschland, den USA und Großbritannien zu erobern. Hinter Goodeed steckt eine innovative Idee: Werbegelder werden in Spenden umgewandelt.

So funktioniert’s: Der Spender geht online auf die Plattform, stellt die Verbindung mit Facebook oder Twitter her und schaut sich dann einen 20-sekündigen Werbespot eines Unternehmens an, das bei Goodeed Werbung platziert hat. Im Gegenzug überweist das werbende Unternehmen für jeden geschauten Werbespot einen bestimmten Spendenbetrag. 80 Prozent davon gehen an die begünstigten NGOs, 20 Prozent beansprucht Goodeed für sich.

Eine Spende kostet 20 Sekunden

GoodeedDer Spender entscheidet, ob er ein Nahrungsmittel-, ein Impf- oder ein Aufforstungsprojekt unterstützt wird. Wenn Sie einen Film über Goodeed sehen wollen, klicken Sie bitte hier. © Fotolia.comDie große französische Supermarktkette Carrefour zählt beispielsweise zu den Kunden, die sogar speziell auf das Goodeed-Publikum zugeschnittene Werbespots produzieren. Auch die Dating-App Happn schaltet regelmäßig Werbung bei Goodeed. Der Spender kann sich im Vorfeld entscheiden, ob er ein Nahrungsmittel-, ein Impf- oder ein Aufforstungsprojekt unterstützen und damit entweder das UN Welternährungsprogramm, UNICEF, WWF oder WeForest begünstigen will.

In erster Linie spricht Goodeed ein jüngeres Publikum an. Mehr als die Hälfte der Nutzer ist unter 35 Jahre alt, 70 Prozent haben noch nie auf klassische Art und Weise für gemeinnützige Zwecke gespendet. Inzwischen sind über Goodeed Frankreich insgesamt rund 500.000 Spendenbeiträge zusammengekommen, wodurch 200.000 Mahlzeiten in Kenia, 100.000 Bäume in Burkina Faso und Äthiopien und darüber hinaus auch noch Impfstoffe finanziert wurden. Hinzu kommen die zahnärztliche Versorgung von 10.000 Kindern in Kambodscha und ein Wasserprojekt in einem von Ebola bedrohten Gebiet.

Patenschaft zum Nulltarif

Spenden zum Nulltarif ermöglicht auch das Berliner Startup Goodnity (www.goodnity.com) – mit einer App (für IOS und Android), die Kinderpatenschaften fördert. Goodnitys erklärtes Ziel ist, es jedem Menschen mit Hilfe seines Smartphone zu ermöglichen, etwas Gutes zu tun. Unabhängig von ihrer finanziellen Situation können die Nutzer so ein Kind in Not unterstützen.

Antworten verwandeln sich in Spenden

Das bis dato einzigartige Konzept von Goodnity: Mit der Beantwortung von Fragen aus der Marktforschung „bezahlt“ der Spender seine Patenschaft. Statt einen monatlichen Betrag zu überweisen, beantwortet der Nutzer lediglich anonymisierte Fragen zu aktuellen Themen. Der Beantwortende selbst erhält dafür kein Honorar, aber ein entsprechender Betrag wird an eine große NGO überwiesen – die damit wiederum Kinderpatenschaften finanziert.

 

www.goodeed.com

	www.goodnity.com

 

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