Briefumschlag und Tastatur
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Den Artikel verfasste Mareike Behrens

Nachhaltige Medien: Wer hat die Nase vorn?

Mehr denn je gilt es, die natürlichen Ressourcen unseres Planeten zu schützen. So ist es nicht verwunderlich, dass immer mehr Verbraucher*innen getreu dem Leitsatz „Reduce, Reuse, Recycle“ Wert auf nachhaltige Projekte legen.

Was beim Kauf regionaler und saisonaler Lebensmittel noch recht überschaubar ist, ist bei digitalen Produkten oder Dienstleistungen deutlich komplizierter. Zwar verbraucht eine E-Mail kein Papier, aber ist sie aus diesem Grunde tatsächlich nachhaltiger?

Hoher Ressourcenverbrauch

Nichts ist so alt wie die Zeitung von gestern – einmal gelesen, landet sie im Müll. Das ist ein großer Minuspunkt für das Papier, dessen Herstellung neben dem Rohstoff Holz auch große Mengen Wasser und Energie verschlingt. Für eine Tonne Papier werden laut der Studie „Aktualisierte Ökobilanz von Grafik- und Hygienepapier“ des Umweltbundesamtes 13.000 kWh Energie und 10 Tonnen Wasser verbraucht. Hier schlägt vor allem das sogenannte „virtuelle Wasser“ zu Buche, also jenes Frischwasser, das vom Baum bis zur Fabrik benötigt wird. (Vgl. www.umweltbundesamt.de/aktualisierte-oekobilanz-von-grafik-hygienepapier)

Gute Ökobilanz

Weltweit hat die Papierindustrie den fünftgrößten industriellen Energieverbrauch. Diese schlechte Bilanz muss bei genauerem Betrachten jedoch relativiert werden. Holz ist ein nachwachsender Rohstoff, der in Deutschland zum Teil sogar nachhaltig angebaut wird – ein großer Pluspunkt für die Ökobilanz des Papiers.
Doch damit nicht genug, denn Papier hat einen weiteren gewichtigen Vorteil: Es kann recycelt werden – und das schont Ressourcen ungemein! Die Produktion spart laut Umweltbundesamt 78 Prozent Wasser, 68 Prozent Energie und 15 Prozent CO2-Emission.

 

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Und eine E-Mail?

Für eine E-Mail ist kein Papier vonnöten – ein klarer Vorteil in Sachen Nachhaltigkeit? So einfach ist es nicht! Zum Versenden und Empfangen von E-Mails benötigt man einen Computer oder ein Smartphone. Und diese Endgeräte verschlingen bei ihrer Herstellung jede Menge Ressourcen, zum Beispiel seltene Erden und Wasser, und sie benötigen während des Betriebs Energie. Hinzu kommen der Energie- und Ressourcenverbrauch von Servern, Routern etc.

Wie gewonnen, so zerronnen – wer ist nun nachhaltiger?

Laut der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg wird für eine E-Mail ein CO2-Ausstoß von durchschnittlich 10 Gramm veranschlagt, während für einen Standardbrief vor allem wegen des Transportes das Doppelte, also 20 Gramm CO2-Ausstoß, zusammenkommt. Auf den ersten Blick hat die E-Mail also klar die Nase vorn. Bei dieser Betrachtung darf man jedoch nicht die Versandmengen außer Acht lassen.
Der Erfahrung nach erreichen Print-Mailings eine Conversion-Rate von etwa 7 Prozent. Für digitale Mailings sind es lediglich rund 0,5 Prozent. Anders ausgedrückt müssen 14 E-Mails verschickt werden, die zusammen 140 Gramm CO2 verursachen, um die gleiche Menge an Conversions zu erzielen wie ein ausgesendeter Brief, der nur 20 Gramm CO2 verursacht. Die notwendig deutlich größeren Versandmengen von E-Mail-Kampagnen machen den effizienteren CO2-Ausstoß pro Stück also schnell wieder zunichte.

Auf die Mischung kommt es an!

Daraus zu schlussfolgern, nur noch auf postalische Mailings zu setzen, wäre aber keine empfehlenswerte Lösung. Schließlich erreichen NGOs mit digitalen Kampagnen zusätzliche Zielgruppen. Wer auf die Nachhaltigkeit seiner Organisation achtet, kann den nicht-vermeidbaren C02-Ausstoß durch Kompensationszahlungen tilgen. Darüber hinaus bieten viele Druckdienstleister klimaneutrales Drucken an und die Deutsche Post ermöglicht den klimaneutralen Versand postalischer Mailings.

 

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