Nachrichten 2016/3

Die reichste Frau Deutschlands will 100 Millionen Euro spenden

Susanne KlattenBMW-Erbin Susanne Klatten geht neue Wege und überträgt die Verteilung ihrer Spenden der Beratungsfirma Phineo. © BMW AGBMW-Erbin Susanne Klatten will in den nächsten vier Jahren bis zu hundert Millionen Euro spenden. Damit ordnet die Milliardärin ihre Aktivitäten für das Gemeinwohl neu.
Das Vermögen von Klatten wird auf 16 Milliarden Euro geschätzt. Zukünftig möchte die Unternehmerin vier Bereiche unterstützen: Inklusion und Teilhabe, Kompetenz- und Engagementförderung, Brücke zwischen den Generationen und Katastrophenhilfe. Die Beratungsfirma Phineo wird sie dabei unterstützen und im Rahmen der sogenannten Skala-Initiative der Milliardärin geeignete Organisationen zur Förderung vorschlagen und die Mittelvergabe betreuen.
Bereits im vergangenen Jahr hatte die Unternehmerin bekannt gegeben, dass die nach ihrem Vater benannte Herbert-Quandt-Stiftung dafür im Gegenzug ihre gesellschaftspolitische Arbeit Ende 2016 einstellen werde. Die Schwerpunkte der Stiftung waren die Themen „Bürger und Gesellschaft“ sowie „Dialog der Kulturen“. Bei dem Projekt ging es um die Förderung des Dialogs zwischen Judentum, Christentum und Islam.
Laut Konzeptpapier der SKAla-Initiative werden große und kleine Organisationen, etablierte und neue Projekte aus ganz Deutschland gefördert. Bewerbungen sind im Rahmen
themengebundener Ausschreibungen ab dem Frühjahr 2017 möglich.

 

Fürst Alexander im Hilfseinsatz auf Sri Lanka

InterhelpPackt mit an: Alexander Fürst zu Schaumburg-Lippe hilft bei seinem Einsatz für Interhelp auf Sri Lanka Kindern aus armen Verhältnissen. © InterhelpIm Februar dieses Jahres war Alexander Fürst zu Schaumburg-Lippe mit einem achtköpfigen Team der Hamelner Hilfsorganisation Interhelp (Deutsche Gesellschaft für internationale Hilfe) in Sri Lanka, um den Ärmsten zu helfen. Zwei Wochen lang versorgte ein Teil der Helfer Kranke und Verletzte in schwer zugänglichen Urwaldregionen. Das Team aus Ärzten und Rettungskräften arbeitete vor Ort mit einheimischen Medizinern, Krankenschwestern, Augenoptikern und Apothekern zusammen.
Ein weiteres Team kam im Nordosten des Landes zum Einsatz, unter ihnen auch der Fürst. Vor Ort verteilte Alexander Fürst zu Schaumburg-Lippe, der Schirmherr von Interhelp, gebrauchte Brillen aus Deutschland an die Ärmsten. In Deutschland hatte sich der Fürst zuvor speziell für seine Hilfseinsätze am Scheitelbrechwertmesser ausbilden lassen. Dadurch kann er Dioptrienwerte von Brillengläsern selbst bestimmen.

Hier gelangen Sie zur Internetseite von Interhelp: www.interhelp.info
Einen kurzen Bericht über den Hilfseinsatz in Sri Lanka können Sie sich hier ansehen:
www.sat1regional.de/videos/article/fuerst-packt-mit-an-hilfe-aus-bueckeburg-und-hameln-fuer-menschen-in-sri-lanka-198402.html

 

Pixelpuzzle gewinnt Deutschen Fundraising-Preis

Die Evangelisch Lutherische Kirchengemeinde Apostelkirche in Neuburg hat für die Aktion „Pixelpuzzle ...Wir sind APO“ den Deutschen Fundraisingpreis 2016 in der Kategorie „Beste Aktion aus dem Bereich Digitales/Crossmedia“ erhalten. Mit dieser Auszeichnung würdigt der Deutsche Fundraising Verband (DFRV) besondere Leistungen in der Spendenwerbung.
Die Apostelkirche unterstützt mit dem Erlös des Projekts den Neubau ihres Gemeindehauses. Beim „Pixelpuzzle“ handelt es sich um ein aus einzelnen Pixeln bestehendes großes Fensterbild, das im neuen Gemeindehaus der Apostelkirche für mindestens 20 Jahre an einem der Öffentlichkeit zugänglichen Ort angebracht wird. Ein Pixel entspricht 1x1 Zentimeter und kostet 10 Euro. Jeder Interessierte kann eine beliebige Anzahl von Pixeln in Form eines Rechtecks erwerben, die Fläche mit einem Bild seiner Wahl füllen und online im Pixelpuzzle platzieren.
Nach Ansicht der Jury zeigt sich beim Pixelpuzzle beispielhaft, wie auch kleine Organisationen digital und crossmedial Spenden sammeln können. Die Fotos verbinden die verbreitete Selfie-Kultur mit der Schaffung dauerhafter Werte in Form eines neuen Gemeindehauses und sorgen über den gesammelten Betrag hinaus für eine Vernetzung der Fördernden mit der Gemeinde.

Weitere Informationen zum pixelpuzzle: www.pixelpuzzle.photo

 

Name gegen Spende: Tierheimhunde bekommen eine Identität

Die Tierschutz-Organisation ProDogRomania e.V. aus Duisburg sammelt dank einer innovativen Idee finanzielle Mittel für ihre Projekte. Gegen eine Spende in Höhe von 21 Euro darf der Spender den Namen eines Tierheim-Hundes bestimmen. Der Namensgeber deckt mit seiner finanziellen Unterstützung die Kosten für die Kastration des jeweiligen Hundes. Einzige Voraussetzung ist, dass der Name nicht schon an einen anderen Hund im Tierheim vergeben ist.
Durch diese tolle Aktion kamen schon über 100 Namen für die Schützlinge in den beiden rumänischen Tierheimen Baile Herculane und Ploiesti zusammen. Eine dementsprechend hohe Anzahl an Kastrationen konnte so finanziert werden.
Weitere Informationen zu ProDogRomania e.V. finden Sie hier: www.prodogromania.de

 

Kühlschrank für Bedürftige – Hilfe auf indische Art

In der südindischen Stadt Kochi müssen etwa 180.000 Menschen mit weniger als umgerechnet 90 Cent am Tag auskommen. Dass das zum Sattwerden eindeutig zu wenig ist, weiß auch Minu Pauline. Tagtäglich betteln hungrige Menschen vor ihrem Lokal Pappadavada (www.pappadavada.com) um Essen. Dieses Elend konnte die Restaurantbesitzerin nicht länger mit ansehen und hat kurzerhand vor ihrem Lokal einen Kühlschrank installiert, den sie mit Essensresten aus dem Tagesangebot ihres Restaurants füllt und aus dem sich Bedürftige mit Lebensmitteln versorgen können.
Inzwischen nutzen auch Restaurants und Menschen aus der Umgebung den Kühlschrank, um übriggebliebenes Essen zu spenden. So wird ganz einfach und unbürokratisch Bedürftigen geholfen und der Verschwendung von Lebensmitteln entgegengewirkt.

 

Bundestags-Parteien nehmen 62 Millionen Euro ein

Die Parteien im Bundestag haben im Jahr 2014 rund 61,7 Millionen Euro an Spenden eingenommen. Das geht aus den Rechenschaftsberichten des Bundestages hervor. Die Spendensumme lag neun Prozent niedriger als im Bundestagswahljahr 2013, als Union, SPD, Grüne und Linkspartei 68 Millionen Euro Spenden erhalten hatten.
Der größte Anteil entfiel auf die CDU, die das Spendenranking regelmäßig anführt: Sie bekam von Unternehmen, Verbänden und Privatpersonen zusammen 25,9 Millionen Euro. Die Schwesterpartei CSU kam auf 13,6 Millionen Euro, der Koalitionspartner SPD auf 15,1 Millionen. Die Grünen bekamen 4,7 Millionen Euro gespendet, die Linke 2,3 Millionen.

 

betterplace.org: eigene Seite für Flüchtlinge

Die Spendenplattform betterplace.org hat eine eigene Seite geschaffen, auf der ausschließlich Flüchtlingsinitiativen Spenden für ihre Projekte sammeln. Dies gilt für Projekte in Krisenregionen, auf den Fluchtwegen und auch nach dem Ankommen in Deutschland und im Bildungsbereich. Initiativen können dort ihre Projekte registrieren und zum Spenden aufrufen.
Mehr: www.zusammen-fuer-fluechtlinge.de
 

DIW-Chef Marcel Fratzscher: Reiche sollen mehr spenden

DIW-Chef FratzscherDIW-Chef Marcel Fratzscher fordert einen Dialog über gesellschaftliche Verantwortung. © DIW Berlin/B. DietlDer Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, ruft Reiche in Deutschland zu mehr Spenden für das Gemeinwohl auf. „Wir sollten einen stärkeren Dialog darüber führen, was gesellschaftliche Verantwortung heißt“, sagte Fratzscher dem Tagesspiegel am Sonntag. Zwar gebe es hierzulande eine starke Kultur des Ehrenamts. „Aber dass man die Gesellschaft auch finanziell unterstützt, ist noch relativ neu. Das muss erst noch in unseren Köpfen ankommen“.
Deutschland könne bei diesem Thema auch einmal von den Traditionen in den USA profitieren. „In den USA wird erwartet, dass Erfolgreiche der Gesellschaft etwas zurückgeben“, sagte Fratzscher. „In Deutschland sehen wir es dagegen als Aufgabe des Staates an, sich um die sozial Schwachen zu kümmern. Da könnten wir von den Amerikanern lernen.“

 

Perspective Daily macht Konstruktiven Journalismus – dank Crowdfunding

Am 28. März 2016 ging eine der größten deutschen Crowdfunding-Kampagnen erfolgreich zu Ende: Das Online-Medium Perspective Daily hatte bis dahin mehr als 12.000 Menschen davon überzeugt, ein ehrgeiziges journalistisches Projekt zu fördern.
Die Gründer von Perspective Daily stehen für einen Journalismus, der Probleme nicht nur beschreiben, sondern auch mögliche Lösungen präsentieren und diskutieren will. Der sogenannte Konstruktive Journalismus will ein ausgewogeneres und realistisches Weltbild vermitteln. Es sollen nicht nur negative, sondern auch positive Entwicklungen aufgezeigt, Hintergründe und Zusammenhänge so vermittelt werden, dass sie dem Leser helfen zu verstehen, warum die Dinge sind, wie sie sind und wie man sie vielleicht verbessern kann.
Studien-Ergebnisse belegen, dass vorwiegend negative Berichterstattung schlecht für die menschliche Psyche ist: Hoffnungslosigkeit, Zynismus, Stress und Passivität sind mögliche Folgen. Die Menschen verlieren den Glauben, selbst etwas zur Verbesserung leisten zu können, denn sie fühlen sich von den dargestellten Problemen überfordert.
Menschen, die positiv gestimmt sind, die Handlungsperspektiven für sich sehen, können Probleme besser lösen und sind auch eher bereit zu handeln. Erste Erfahrungen mit Konstruktivem Journalismus gibt es unter anderem bereits in Dänemark, Schweden, den Niederlanden, Frankreich und den USA. Und nun eben auch in Deutschland: Menschen, die Perspective Daily mit 42 Euro unterstützen, bekommen ab Anfang Juni 2016 ein Jahr lang werbefrei jeden Tag einen journalistischen Beitrag mit Perspektive geliefert. Sie können außerdem die Wahl der Themen beeinflussen und mit Autoren und anderen Mitgliedern diskutieren.
Mehr: www.perspective-daily.de

 

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