Nachrichten 2016/5

Zweitbestes Spendenergebnis der vergangenen zehn Jahre

Bilanz 2015 Brot für die Welt© Brot für die Welt Anfang August legte das evangelische Hilfswerk Brot für die Welt seine Jahresbilanz für 2015 vor. Demnach erhielt die Organisation rund 57,5 Millionen Euro an Spenden und Kollekten. Das sind 1,8 Millionen Euro mehr als im Jahr zuvor. Die Präsidentin von Brot für die Welt Cornelia Füllkrug-Weitzel sieht dies als Beweis für das große Vertrauen, das Spender und Spenderinnen dem Hilfswerk entgegenbringen.

Als große Herausforderung im kommenden Jahrzehnt sieht Füllkrug-Weitzel die Versorgung der etwa 65 Millionen Menschen, die auf der Flucht vor Krieg, Gewalt und Menschenrechtsverletzungen sind. Die meisten von ihnen fänden in Entwicklungsländern Zuflucht, die ohnehin kaum selbst ausreichend Mittel für Bildung und Gesundheitsvorsorge der einheimischen Bevölkerung zur Verfügung hätten.

Füllkrug-Weitzel erinnerte auch daran, dass durch Waffenexporte und das aggressive Durchsetzen von Wirtschaftsinteressen die Industrieländer mitverantwortlich seien für Hunger, Armut und Gewalt und damit auch für Flucht.

Insgesamt standen Brot für die Welt im vergangenen Jahr 255,4 Millionen Euro zur Verfügung. Rund 52,5 Millionen Euro kamen aus Mitteln des Kirchlichen Entwicklungsdienstes, 129,8 Millionen Euro waren Beiträge Dritter, vor allem aus dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).

www.brot-fuer-die-welt.de/ueber-uns/berichte-transparenz/jahresbericht-2015.html

 

Jeder Treffer bringt 1.000 Euro

Martin Braithwaite ist Stürmer und kickt beim Fußballclub FC Toulouse in der französischen Ligue 1. Mit Beginn der neuen Saison gab der Däne per Twitter bekannt, dass er für jedes geschossene Tor in dieser Saison 1.000 Euro für einen wohltätigen Zweck spenden will. In der vergangenen Saison traf der 25-Jährige zwölf Mal und rettete so seinen Club knapp vor dem Abstieg. In dieser Saison will er sein Ergebnis sicher steigern, um seine Mannschaft weiterhin in der ersten Liga zu halten. Das ergibt dann ein hübsches Sümmchen für einen guten Zweck.

www.martinbraithwaite.com

 

Flüchtlingshilfe via Facebook

Facebook_Seite© Facebook Seit gut einem Jahr gibt es die Facebookseite „Flüchtlingshilfe Bremen". Die rein private Seite starteten Maike und Christian Mahnken allein aus dem Bedürfnis heraus, etwas für Flüchtlinge zu tun. Inzwischen sind rund 50 ehrenamtliche Helfer im Einsatz, die Kontakt zu den Bremer Flüchtlingsunterkünften halten und alle zwei Tage die Bedarfslisten aktualisieren. Was gebraucht wird, hat sich mittlerweile geändert: Die meisten Flüchtlinge sind mit einer Grundausstattung versorgt, jetzt geht es darum, die Menschen zu integrieren oder ihnen eine eigene Wohnung zu vermitteln. Die Bremer Hilfeseite läuft so gut, dass viele andere Städte und Gemeinden ähnliche Seiten eingerichtet haben.

Die meisten Helfer investieren mehrere Stunden täglich in die Arbeit für die Flüchtlinge und sie wollen unabhängig bleiben, sich keiner Einrichtung anschließen. Es soll eine Seite von Bremern für Bremer sein. Solange Sachen auf der Bedarfsliste stehen, werde es weitergehen, ist sich Christian Mahnken sicher.

www.facebook.com/fluechtlingshilfe.bremen

 

Was vom Eiswasser übrig bleibt

Im Sommer vor zwei Jahren war es schick, sich einen Eimer mit Eiswasser über den Kopf zu gießen und ein Video davon in die sozialen Netze zu stellen. Zweck der Übung: Aufmerksamkeit zu erregen und Spenden für die Krankheit Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) zu sammeln. Ist die Übung gelungen?

Die gesellschaftliche Aufmerksamkeit für eine so seltene Krankheit ist auf jeden Fall enorm gestiegen und auch die Spenden können sich sehen lassen. Allein die amerikanische ALS Association sammelte 92 Millionen Euro innerhalb von nur acht Wochen. Auch die ALS-Ambulanz der Berliner Charité konnte rund 1,6 Millionen Euro Spenden einnehmen und dadurch neue Programme zur ALS-Forschung und zur Versorgung starten.

Laut ALS Association wurden über 150 wissenschaftliche Projekte mit dem Geld unterstützt, zwei neue Medikamente entwickelt und drei neue Gene entdeckt, die in Zusammenhang mit ALS stehen.

www.als-charite.de, www.alsa.org

 

Kinderhospiz lehnt Spende ab

Das Kinder- und Jugendhospiz Mitteldeutschland lehnt die Spende eines bekannten rechtsradikalen Thüringer Politikers und Gastronomen ab. Ein Sprecher des Hospizes gab bekannt, man wolle keine Spenden von politisch extremistisch handelnden Personen, Gruppierungen, Vereinen und Parteien.

Der Politiker hatte seine Spende von 500 Euro über Facebook angekündigt: Er wolle ein drei Gänge Menü meist bietend versteigern, den Betrag verdoppeln und das Geld dem Hospiz übergeben. Daraufhin hatte die Einrichtung  dem rechtsradikalen Politiker vorab ein Hausverbot erteilt. Sollte die Spende per Überweisung eingehen, so habe der ehrenamtliche Vorstand beschlossen, die Spende zurückzuüberweisen und den doppelten Betrag an den Verein für ausstiegswillige Rechtsextremisten „Exit-Deutschland" zu spenden, so ein Sprecher des Kinder- und Jugendhospizes.

www.kinderhospiz-mitteldeutschland.de

 

Weniger Förderer, mehr Spenden

Aus der von Greenpeace im August vorgelegten Jahresbilanz geht hervor, dass die Umweltorganisation rund fünf Millionen Euro mehr an Spendengeldern einnahm, die Zahl der Förderer aber gesunken ist. Unterstützten im Jahr 2014 noch 589.019 Förderer die Organisation, so waren es im vergangenen Jahr rund 10.500 weniger. Alle Spenden zusammen, einschließlich der Erbschaften, ergaben 2015 die Rekordsumme von 57,7 Millionen Euro.

Den Kampf gegen den fortschreitenden Klimawandel sieht Greenpeace als wichtigstes Thema des vergangenen Jahres an. Die ambitionierten Beschlüsse der Klimakonferenz in Paris müssten nun auch umgesetzt werden, damit die schlimmsten Folgen des Klimawandels noch verhindert werden können.

www.greenpeace.de/themen/ueber-uns/gemeinsam-stark

 

Alles neu durch Crowdfunding: Chinesische Mauer wird renoviert

Chinesische Mauer© Fotolia Die Chinesische Mauer ist in die Jahre gekommen. Deshalb sammelt die chinesische Stiftung zur Erhaltung des Kulturerbes seit dem 1. September dieses Jahres über eine Spendenplattform Gelder für die Renovierung der Chinesischen Mauer. Mit dieser Aktion werden zum ersten Mal Gelder für ein solches Vorhaben per Crowdfunding gesammelt.

Der Vize-Präsident der Gesellschaft Große Mauer, Dong Yaohui, betonte, dass die gesammelten Mittel für die Renovierung des Xifengkou-Abschnittes der Großen Mauer in der Provinz Hebei und des Jiankou-Abschnittes in Beijing verwendet werden sollen. Die Gesamtlänge des zu erneuernden Abschnitts liegt bei 1.050 Metern. Dabei sei das Geld für die Xifengkou-Renovierung hauptsächlich durch Online-Crowdfunding zusammengekommen. Das Ziel der ersten Crowdfunding-Kampagne liegt bei elf Millionen Yuan (ca. 1,5 Millionen Euro). Insgesamt werden sich die Kosten für die Renovierung auf etwa 23 Millionen Yuan (ca. 3,1 Millionen Euro) belaufen.

 

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