Nachrichten 2017/2

Zuwendungsbestätigung auch per E-Mail möglich

Laut Information des Bundesministeriums der Finanzen vom 6. Februar 2017 ist es Organisationen und Vereinen möglich, Zuwendungsbestätigungen auch per E-Mail in Form eines schreibgeschützten Dokumentes zu versenden. Es ist also nicht mehr zwingend notwendig, die Zuwendungsbestätigung per Post an die Spender zu schicken. Allerdings ist auch bei der elektronischen Übermittlung die Form des amtlichen Musters einzuhalten.

Voraussetzung für den Versand auf elektronischem Wege ist, dass der Zuwendungsempfänger zuvor seinem zuständigen Finanzamt „die Nutzung eines Verfahrens zur maschinellen Erstellung von Zuwendungsbestätigungen gemäß § 10b.1 Abs. 4 EStR“ angezeigt hat. Die Vorschriften gelten bereits für den Veranlagungszeitraum 2016.

www.bundesfinanzministerium.de/Web/DE/Service/Publikationen/BMF_Schreiben/bmf_schreiben.html

 

smoostFoto:  © smoost Einfache Hilfe für regionale Projekte

Mit der App „smoost“ kann jeder Smartphone-Nutzer auf einfachem Wege nachbarschaftliche Projekte oder Vereine unterstützen – und das ganz ohne eigenes Geld. Alles was er dafür tun muss, ist das Blättern in einem Werbeprospekt des lokalen Einzelhandels.

Möglich wird die gute Tat durch ein sogenanntes Koppelgeschäft. Pro durchgeblättertem Prospekt gehen 5 Cent an ein vorher vom Nutzer ausgewähltes Hilfsprojekt. Laut Angaben des Gründers Rainer Rother gehen so drei Viertel der Werbeeinnahmen direkt an die Vereine. Mit dem Rest deckt er seine Kosten. Bisher sind laut „smoost“ rund 1.500 Spendenprojekte eingetragen. Die Spendeneinnahmen der jeweiligen Projekte sind in der App einsehbar. Teilnehmen können alle gemeinnützigen Vereine. Wer die App als Android-Version oder auf sein iPhone installiert, stimmt dem Zugriff auf seine Identität, seinen Standort, Fotos/Medien/Dateien, Kamera und die WLAN-Verbindungsinformationen zu.

https://smoo.st/helfen


5,3 Milliarden Euro für gute Zwecke – aber Deutsche spenden weniger

Das vergangene Jahr konnte den Spendenrekord des Jahres 2015 nicht wiederholen: Privatleute spendeten laut einer Berechnung im Auftrag des Deutschen Spendenrates mit insgesamt 5,3 Milliarden Euro etwas weniger für kirchliche und gemeinnützige Organisationen als 2015. Trotzdem sei es das zweitbeste Ergebnis in den vergangenen zehn Jahren. Außerdem müsse berücksichtigt werden, dass 2015 große Katastrophen wie das Erdbeben in Nepal die Spendensumme in die Höhe getrieben hätten.


Stadtschloss BerlinFoto:  © Fotolia Kein Baden-Württemberg-Saal in Berlin?

Das Berliner Staatsministerium für Kultur unter Leitung von Monika Grütters (CDU) hat eine rund fünf Millionen Euro hohe Spende für die Rekonstruktion der Berliner Schlossfassaden abgelehnt. Das Geld wollten schwäbische Unternehmer bereitstellen.

Till Casper, Kuratoriumsmitglied des Berliner Schlosses und Unternehmer aus dem schwäbischen Remchingen, hatte die Idee, Spenden im „Ländle“ einzuwerben und dafür im wiedererbauten Schloss einen Raum „Baden-Württemberg-Saal“ zu nennen. Doch die Schwaben blitzten mit ihrer Spende ab. Man lasse sich nicht die Namensnennung der Schlossräume vorschreiben, so die Begründung aus dem Berliner Staatsministerium für Kultur. SPD-Politiker Wolfgang Thierse hat für diese Reaktion kein Verständnis. Es könne doch nicht sein, dass Spenden abgelehnt würden und dann die Steuerzahler dafür einspringen müssten. Außerdem müsse doch gelten: „Spender behandelt man freundlich.“

 

StopuhrSpender besser nicht unter Zeitdruck setzenFoto:  © Fotolia

Wie beeinflusst eine Spenden-Deadline die Bereitschaft der Spender, etwas zu geben? Das wollten dänische Forscher an der Uni Aarhus wissen. Die Wissenschaftler schickten an rund 53.000 Dänen, die in den vergangenen sechs Jahren für die dänische Kirchen-Nothilfe gespendet hatten, per E-Mail oder SMS einen Spendenaufruf.

Die Spendenaufrufe enthielten unterschiedlich große Zeitfenster, in denen gespendet werden konnte. Die Begründung für die Deadline war, dass ein anonymer Dritter die Spende um einige Kronen erhöhen würde. Einigen Personen wurden eineinhalb Tage gewährt um zu spenden, andere hatten drei oder zehn Tage Zeit und der Rest durfte sich bis zum nächsten Monatsersten Zeit lassen.

Ergebnis der Untersuchung: Egal wie viel Zeit zum Spenden gewährt wurde, es spendeten ähnlich gleich viele Personen und auch überwiegend innerhalb der ersten drei Tage. Die Spender mit der langen Spendenzeit gaben allerdings im Schnitt mehr Geld. Ebenfalls interessant: Von denen, die die Nachricht per SMS erhielten, haben fast zehnmal so viele gespendet wie diejenigen, die eine E-Mail bekamen.

 

 

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