Connecting People
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Sind wir beide schon verlinkt?

Neulich hat Bill Gates seinen Lebenslauf auf LinkedIn gepostet – also den von 1974. Wunschstelle: Computerprogrammierung. Wunschgehalt: 1.000 Dollar im Monat. Ein paar Firmen sollen sich in den vergangenen Tagen gemeldet haben: Der Gehaltswunsch wäre o.k., aber die angegebenen Computer-Kenntnisse leider etwas veraltet.

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Lebenslauf Bill Gates

Zumindest hat Bill Gates seinen Lebenslauf auf der richtigen Plattform gepostet. Nirgendwo sonst lässt sich besser eine neue Stelle – oder umgekehrt ein neuer Mitarbeiter bzw. eine neue Mitarbeiterin – finden. LinkedIn ist die größte Recruiting-Plattform der Welt. Mittlerweile ist LinkedIn aber deutlich mehr: eine weltumspannende Business-Plattform. Nicht viel anders als Facebook, Instagram und Twitter – nur mit höheren Wachstumsraten: 25 % Zuwachs an Mitgliedern in der DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) im vergangenen Jahr und 50 % mehr Postings.

Das heißt: Ein bisschen anders ist LinkedIn schon. Und deshalb für Fundraiser:innen noch interessanter als die klassischen Social-Media-Kanäle. Denn: LinkedIn hat die attraktivste Zielgruppe – zumindest, wenn es ums Geldverdienen, aber auch ums Geldsammeln geht: Akademiker:innen, Geschäftsführer*innen, Unternehmer:innen.

Trotzdem wird LinkedIn von vielen gemeinnützigen Organisationen bisher links liegen gelassen. Ein Fehler. Es gibt wohl keine bessere Social Media Community fürs Fundraising als LinkedIn. Warum? Klare Antwort: Nirgendwo lässt sich besser netzwerken!

Auf LinkedIn finde ich den direkten Kontakt zu meiner Zielgruppe: Großspender:innen, Unternehmer:innen, Geschäftsführer:innen, Stiftungsvertreter:innen und viele andere. Ich kann sie gezielt recherchieren oder auch einfach – z. B. anhand der LinkedIn-Vorschläge – nach und nach mein Netzwerk erweitern.

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Hinzu kommt: Ich finde nicht nur neue direkte Kontakte. Ich finde auch die passenden – im Fundraising so wichtigen!  – Türöffner, die einen Kontakt zu meine*r Wunsch-Förder*in herstellen können. Denn LinkedIn zeigt mir an, welche eigenen Kontakte wiederum auch Kontakt zu meinem:r potentiellen Unterstützer:in haben. Perfekt!

Und perfekt ist auch der Kommunikationskanal, die integrierte „InMail“. Er erlaubt eine kurze, persönliche und niedrigschwellige Ansprache, bei der auf allzu viele Formalitäten verzichtet werden kann und sollte. Der direkte Rückbezug auf das eigene LinkedIn-Profil baut zusätzlich Vertrauen auf.

 

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Wie starte ich also am besten mit dem erfolgreichen Fundraising-Networking auf LinkedIn? Meine Empfehlung:

  1. Bauen Sie eine attraktive und informative Organisations-Page auf LinkedIn auf.
     
  2. Bestimmen Sie eine*n Content-Manager*in für LinkedIn, die*der dort regelmäßig (zum Beispiel einmal die Woche) informative und spannende Inhalte postet. Oder machen Sie das selbst.
     
  3. Nutzen Sie als Fundraiser*in diese Inhalte und teilen Sie diese auf Ihrem eigenen persönlichen LinkedIn-Account, in LinkedIn-Gruppen und bei fremden Posts in den Kommentaren. Das ist wichtig. Denn persönlicher Inhalt lässt sich auf LinkedIn besser teilen, wird häufiger angezeigt und ist vertrauenswürdiger.
     
  4. Nun, mit dieser Positionierung und Bekanntheit auf Linkedin, fangen Sie an zu netzwerken: potentielle Unterstützer*innen recherchieren, kontaktieren, verlinken, fremde Posts kommentieren, auf Veranstaltungen aufmerksam machen usw.
     
  5. Und wer ein richtiger LinkedIn-Profi werden möchte, der gönnt sich für 80 Euro im Monat den „LinkedIn Sales Navigator“ und schaltet bei der Fördernden- und Türöffner-Recherche in den Turbo-Gang.

Da fällt mir ein: Sind wir beide eigentlich schon verlinkt?

 

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Porträt Dr. Christian Gahrmann

Über den Kolumnisten

Dr. Christian Gahrmann ist Experte für strategisches Fundraising und passionierter Geschichtenerzähler. Nach Stationen als Fundraiser bei der Deutschen Diabetes Stiftung, Roland Berger Strategy Consultants und der China-EU School of Law arbeitet Christian Gahrmann seit 2012 als selbstständiger Fundraising-Berater (www.christian-gahrmann.de).

Zu seinen Beratungsschwerpunkten gehören unter anderem die erfolgreiche Gestaltung und Umsetzung von Fundraising in den sozialen Medien. Er ist Gründer der größten Fundraiser-Community (www.nachhaltiges-fundraising.de) und der größten Spender-Community (www.traumspender.de) auf Facebook.

 

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