von Ute Stolpe
Was Spender bewegt: Filantro Fundraising-Echo fragt nach
Spender haben viele Gesichter. In der Reihe „Was Spender bewegt: Filantro Fundraising-Echo fragt nach“ stellen wir die Menschen hinter der Spende vor.
Erinnern Sie sich noch an Ihre erste Spende?
Daran habe ich keine genauen Erinnerungen mehr. Ich bin auch in keinem religiösen Umfeld aufgewachsen. Aber ich erinnere mich, schon als junger Mann gespendet zu haben. Dann jedoch eher politisch motiviert, beispielsweise für Aktionen gegen den Vietnamkrieg.
Gibt es eine Organisation, die Ihnen besonders am Herzen liegt und für die Sie regelmäßig spenden? Wenn ja, welche?
Heute spende ich regelmäßig für Pro Asyl und auch für Campact.
Was ist für Sie das Besondere, das Wichtige an diesen Organisationen?
Dass sie sich gegen humanitäres Unrecht einsetzen. Vor allem Pro Asyl macht sich für Geflüchtete stark und hilft diesen Menschen.
Wissen Sie noch, wodurch Sie auf die Organisationen aufmerksam geworden sind?
Das kann ich nicht mehr sagen. Ich engagiere mich aber mein gesamtes erwachsenes Leben für soziale Gerechtigkeit.
Wie lange unterstützen Sie diese Organisationen bereits?
Pro Asyl unterstütze ich schon über zehn Jahre per Dauerauftrag. Campact unterstütze ich seit etwa zwei Jahren mit meinen Spenden.
Haben Sie neben Briefen auch schon persönlichen Kontakt zu diesen Organisationen gehabt? Beispielsweise am Telefon oder bei einem Besuch von Veranstaltungen?
Nein, nur postalisch. Von Pro Asyl bekomme ich regelmäßig Berichte und Magazine, die ich mir immer gerne anschaue.
Spenden Sie noch für andere Organisationen?
Auf Demonstrationen gebe ich schon mal spontan etwas, allerdings immer im politischen Zusammenhang. Tierschutzorganisationen hätten bei mir zum Beispiel keine große Chance.
Wie wichtig ist Ihnen bei einer Spende der Bekanntheitsgrad einer Organisation?
Wichtiger als die Bekanntheit ist mir, dass die Organisation seriös ist und das Geld dem Zweck zugutekommt, für den ich es gespendet habe. Darauf achte ich besonders.
Gab es Momente, in denen Sie gezweifelt haben, ob diese Organisation die richtige Wahl ist?
Früher habe ich für die Organisation Menschen für Menschen gespendet. Doch nach dem Tod des Gründers kamen mir Zweifel, ob alles so weitergeht, wie es soll.
Informieren Sie sich vor der ersten Spende zum Beispiel im Internet über die Organisation?
Eher nicht. In meinem Alter wird man ja öfter bei Feiern um eine Spende statt um ein Geschenk gebeten. Das ist dann eine Vertrauensfrage und ich verlasse mich auf das Wort meiner Freunde.
Wie wichtig sind Ihnen dabei Spendensiegel oder Jahresberichte?
Spendensiegel? Damit beschäftige ich mich nicht. Ich kenne auch keine. Die Jahresberichte blättere ich schon durch. Lesen wäre zu viel gesagt.
Was muss eine Organisation bieten, um von Ihnen eine Spende zu erhalten?
An erster Stelle stehen bürgerschaftliches Engagement gegen Notstände, um die sich sonst niemand kümmert. Wenn die Organisation dann auch noch vertrauenswürdig ist, bin ich zu einer Spende bereit.
Können Sie beschreiben, was Sie zu einer Spende bewegt?
Wenn mich das Anliegen wirklich berührt, spende ich. Das ist meistens mehr eine Herzensentscheidung als eine Kopfsache.
Wie oft spenden Sie etwa im Jahr?
An Campact spende ich jeden Monat, Pro Asyl erhält vierteljährlich Geld von mir und zwischenzeitlich spontan. Insgesamt sind es etwa 20 bis 30 Spenden im Jahr.
Entscheiden Sie allein, ob Sie eine Spende leisten, oder stimmen Sie sich hierzu mit anderen Familienmitgliedern ab?
Den Großteil entscheide ich alleine, etwa ein Viertel gemeinsam mit meiner Frau.
Fühlen Sie sich von den Organisationen, für die Sie spenden, wertgeschätzt? Worin besteht für Sie die Wertschätzung? Was würden Sie von einer Organisation erwarten?
Ja, das tue ich. Mir gefällt, dass sie zu mir Kontakt halten, dass ich Tätigkeitsberichte erhalte. Für mich ist es eine Form der Wertschätzung, wenn Organisationen Wert darauf legen, mich auf dem Laufenden zu halten. Ich werde auch zu Mitgliederversammlungen eingeladen und dazu, selbst aktiv zu werden.
Gibt es Aspekte bei der Organisation, über die Sie gerne mehr erfahren wollen? Wenn ja, welche?
Nein, alles in allem fühle ich mich gut informiert.
Folgen Sie einer oder sogar mehreren gemeinnützigen Organisationen auch im Web (z. B. Newsletter, Blogs, Social Media)?
Ja, von beiden Organisationen besuche ich in unregelmäßigen Abständen die Webseiten.
