Vision wird Wirklichkeit: YOU Stiftung verwandelt Slum in modernen Stadtteil

Baraka Ein Armutsviertel in der senegalesischen Haupstadt Dakar wird mit Hilfe von Spenden der YOU Stiftung  zu einer beispielhaften Wohngegend umgewandelt.
Foto: © YOU Stiftung

Von Tanja Kaun

Seit mehr als 30 Jahren setzt sich UNESCO-Sonderbotschafterin Dr. h.c. Ute-Henriette Ohoven ehrenamtlich für Menschen in Not ein. Über 500 Projekte in mehr als 100 Ländern konnten mit ihrer Hilfe bereits gefördert werden. Doch die wohl größte und weitreichendste Herausforderung, die Verwirklichung einer großen Vision, steht ihr noch bevor.

Vor zwei Jahren berichtete das Filantro Fundraising-Echo von einem weltweit einmaligen Pilotprojekt der YOU Stiftung, einer Initiative von Ute-Henriette Ohoven. Die Stiftung hat eine wegweisende Mammutaufgabe in Angriff genommen, die inzwischen sichtbare Fortschritte macht. Ein bitterarmer Slum mitten in der senegalesischen Hauptstadt Dakar wird zu einem neuen, modernen Wohnviertel mit Häusern für die Bewohner umgewandelt. Wege, Geschäfte, Werkstätten und Ausbildungseinrichtungen wie eine Schule und eine Vorschule entstehen und erleichtern den Menschen das Leben.

Etwa 2.000 Menschen – davon die Hälfte Kinder und Jugendliche – lebten im Slum Baraka bisher unter menschenunwürdigen Bedingungen. Sie stammen aus 14 innerafrikanischen Ländern. Es gab weder fließendes Wasser noch Strom. Bisher blieb den Einwohnern keine andere Wahl, als in ihren Hütten auf offenem Feuer zu kochen und mit Ziegen und Hühnern unter einem Dach zu leben. Doch dank finanzieller Hilfe aus Deutschland wird aus dem heutigen Elendsviertel Schritt für Schritt ein lebenswertes Wohngebiet, in dem die Menschen wohnen, arbeiten und sich wohlfühlen können. Dies ermöglicht ihnen auch, sich eine Zukunft aufzubauen, ohne auswandern zu müssen.

In etwa zehn Jahren sind die Bewohner Eigentümer

Ohoven UNESCO-Sonderbotschafterin Ute Ohoven packt beim Baubeginn selbst mit an.
Foto: © YOU Stiftung
Im März 2018 erfolgte nach drei Jahren Planungszeit der Baubeginn, bei dem UNESCO-Sonderbotschafterin Ohoven natürlich selbst vor Ort war. Derzeit entstehen moderne Wohnhäuser mit Anschluss an Wasser, Strom und Kanalisation, die den Bewohnern durch Mietkauf bald selbst gehören. Je nach Möglichkeit zahlen sie eine Gemeinschaftsrate in Höhe von 10 bis 40 Euro. In 15 Jahren werden sie Eigentümer ihrer Wohnung sein. Dies ist extrem wichtig, damit die Menschen Verantwortung für ihr Leben übernehmen. Die Bauarbeiten werden von ortsansässigen Unternehmen und Handwerkern durchgeführt – Arbeit gegen Armut. So wird zudem die Wirtschaft des Senegals gestärkt.

Aus Stein und Holz entsteht ein großer Traum

Neben 210 lebenswerten Wohnungen für je eine Familie von acht bis zwanzig Personen entstehen nach und nach eine Vorschule und eine Zahnarztpraxis, Geschäfte und Werkstätten. Mithilfe von einkommensfördernden Maßnahmen werden in Baraka Arbeits- und Ausbildungsplätze geschaffen. Mit dem wachsenden neuen Stadtteil wächst auch das Selbstwertgefühl seiner Bewohner. Schon bald werden nicht mehr Hunger und Elend, sondern spielende Kinder mit Zukunftschancen das Bild des Stadtteils prägen. Dank Ute-Henriette Ohoven rückt diese Vision in greifbare Nähe.

Slum_Bewohner Die Bewohner des Baraka-Slums freuen sich darauf, dass sie schon bald ihre neuen
Häuser beziehen können. Foto: © YOU Stiftung
In regelmäßigen Abständen reist die UNESCO-Sonderbotschafterin in den Senegal, um sich von den Fortschritten ihres Herzensprojektes zu überzeugen. Im Frühjahr mauerte sie die ersten Steine in Baraka persönlich. Ein überwältigender Moment nach jahrelanger Vorbereitungszeit, Mittelbeschaffung, Beantragung von Genehmigungen und Verträgen.

Eine besondere Beziehung zum Senegal

Ute-Henriette Ohoven hat eine ganz besondere Beziehung zum Senegal und ist den Menschen dort eng verbunden. Als Honorargeneralkonsulin des Landes vertritt sie die gleiche Position wie zuvor ihr Vater. Sie kennt den Slum und einige seiner Bewohner seit 20 Jahren. „Es war dringend an der Zeit, ihre Armut zu beenden, damit sie ein Leben in Würde führen können“, betont die Initiatorin dieses visionären Projektes.

Um die zukünftigen Bewohner über die Pläne, aber auch über ihre Rechte und Pflichten zu informieren, fanden vorab viele persönliche Gespräche statt. „Wir haben uns mit jeder Familie getroffen, um mit ihnen den weiteren Ablauf des Umbaus zu besprechen“, sagt Ute-Henriette Ohoven. Die Familien unterschrieben zudem Verträge, die das spätere Zusammenleben nach bestimmten Regeln sichern.

All die Mühe und Anstrengungen lohnen sich. Die Fortschritte in Baraka sind nicht zu übersehen: Ein neuer Torbogen steht symbolisch für die Verwandlung, für den Neubeginn. Der Rohbau der Vorschule ist fertig, die Renovierung der bereits bestehenden Schule ist abgeschlossen. An allen Ecken und Enden Barakas wird Altes abgerissen, um Neues zu schaffen. Die Bewohner können mit ansehen, wie ihr Stadtteil jeden Tag wächst und wie mithilfe von Stein, Beton und Holz aus einem großen Traum Wirklichkeit wird.

Deutschland hilft mit – durch Spenden

Ohne finanzielle und fachliche Unterstützung ist ein Großprojekt wie Baraka nicht zu realisieren. Finanziert wird der Umbau des Slums unter anderem durch private Spenden. Fördermittel gewinnt die YOU Stiftung durch klassische Mailings und Telefonmarketing-Aktionen, der Direktmarketing-Dienstleister SAZ steht dabei zur Seite. Als weitere gute Einnahmequelle hat sich die Internetseite der Stiftung herausgestellt, auf der die Förderer Baraka unterstützen können. Ein virtueller Besuch lohnt sich!

Auch der Erlös von Veranstaltungen wie dem „Dinner for friends“ im September 2017 kommt dem Umbau Barakas zugute. Die YOU Stiftung wird außerdem von verschiedenen deutschen Unternehmen beim Neubau Barakas unterstützt. Ute-Henriette Ohoven versteht es wie kaum jemand anders, Kontakte zu knüpfen und zu pflegen. Ohne diese Gabe wären Großprojekte wie Baraka undenkbar.
 

Mit gezielter Öffentlichkeitsarbeit können sich die Spender und Förderer jederzeit von den Fortschritten überzeugen. Auf der Internetseite der YOU Stiftung sowie des Projektes, aber auch auf der Facebook-Seite der Stiftung wird der Fortschritt dokumentiert.

 

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