Der Selbstmord einer 92-jährigen Engländerin, die in ihrem Abschiedsbrief schrieb, dass sie 3.000 Spendenaufrufe pro Jahr – per Post, am Telefon und auf der Straße –  erhalten habe und sie sich dadurch bedrängt fühlte, war Auslöser eines unglaublichen Skandals in Großbritannien. Dieses Ereignis stürzte die britische Fundraisingbranche in eine tiefe Krise und zog zahlreiche gesetzliche Regelungen und Neuerungen nach sich.

Wohl der Auslöser für die britischen Journalisten Stephen Cook und Tania Mason ein Buch darüber zu schreiben, was NGOs eigentlich Positives in unserem Leben bewirken. Wie sie unser aller Alltag täglich beeinflussen – sei es im Bereich Bildung, in der Gesundheitsversorgung oder in der Kultur. Welche elementaren Veränderungen der Gesellschaft gehen auf ihr Konto? Welche gesetzlichen Verbesserungen haben wir ihrer Arbeit zu verdanken? Sie verdeutlichen am Beispiel Englands, welch elementar wichtige Rolle Charitys für das gesellschaftliche Leben spielen und dass ein jeder von ihrer Arbeit profitiert.

Ein Buch, das sich für den Dritten Sektor stark macht und seinen teils schlechten Ruf geraderückt. Die Autoren räumen mit Missverständnissen auf, indem sie beispielsweise Gehälter von Führungskräften in der freien Wirtschaft mit denen der Charitys vergleichen. An konkreten Beispielen wird verdeutlicht, dass NGOs oft die ersten sind, die ein gesellschaftliches Problem erkennen und es bekämpfen. So machten gemeinnützige Organisationen während des ersten Corona-Lockdowns im März 2020 auf die gestiegene häusliche Gewalt und die Gefahr von Depressionen aufgrund der Isolation aufmerksam.

An zahlreichen konkreten Fällen und mithilfe von Interviews wird die immense Wichtigkeit von NGOs betont und warum sie aus unserer Welt nicht mehr wegzudenken sind. Eine 486-seitige Würdigung der gemeinnützigen Arbeit und ihrer Erfolge.

Stephen Cook/Tania Mason
What Have Charities Ever Done for Us?
The Stories Behind the Headlines
englischsprachig
486 Seiten
ISBN : 978-1-447-35988-3
€ 17,99 (D)
CHF 21.50

Den Buchtipp verfasste Tanja Malkus.