Von Selma Reese
Peter Sloterdijk, Thomas Macho
Gespräche über Gott, Geist und Geld
Das Gespräch zwischen Peter Sloterdijk und Thomas Macho, moderiert von Manfred Osten, wurde von der Stiftung Schloss Neuhardenberg organisiert, die sich das Ziel gesetzt hat, „in Neuhardenberg einen Ort zu schaffen, an dem Gewusstes neu gedacht, schon einmal Gehörtes wieder zur Sprache gebracht, Gesehenes erneut betrachtet, Empfundenes berührbar gemacht werden kann.“ Diesem Ziel und Anspruch wird das in alliterativer Dreieinigkeit zusammengefasste Thema des Gespräches zwischen zwei der bekanntesten Intellektuellen in Deutschland allemal gerecht und der Leser kann durch die Verschriftlichung auf 110 Seiten an diesen Gedanken teilhaben.
In diesem Gespräch geht es beispielsweise um Entgrenzungsprozesse, um ein Nachspüren phänomenologischer Fragestellungen wie es zur Entgrenzung von Geldschöpfung, die nicht mehr mit Wertschöpfung in Verbindung steht, gekommen ist oder wieso die Schuldenakkumulation nicht mehr in Verbindung zu Schuld steht. Oder ob wir gerade eine Renaissance des Religiösen erleben. Das Gespräch bietet eine Fülle anregender Gedankengänge mit virtuosen Pirouetten geisteswissenschaftlicher, kulturhistorischer Natur. Wer sich der Lektüre dieses Gespräches zuwendet sollte über ein fundiertes philosophisches Grundwissen verfügen, um sich die Tiefe der Gedanken erschließen zu können und sich mit Vergnügen nachdenklich machen zu lassen.
Sloterdijk, Peter; Macho, Thomas: Gespräche über Gott, Geist und Geld
Herder, Freiburg im Breisgau, 2014
Fester Einband, 226 Seiten
ISBN 978-3-451-30928-1
Preis: 12,00 € / CHF 17.90
Jörg Zeyringer
Wie Geld wirkt, Faszination Geld - wie es uns motiviert und antreibt
In sieben Kapiteln zeigt der Motivationspsychologe, welche Rolle Geld in der Welt spielt und stellt durch einen Blick in die Geschichte den Zusammenhang von Geld und Religion einerseits und von Geld und Macht andererseits dar, erläutert die Entstehung der Geldwirtschaft und des Bankensystems und macht dabei auch auf Phänomene aufmerksam, wie zum Beispiel, dass mit dem Aufkommen des Papiergeldes auch das Glücksspiel entsteht.
Der Autor kommt dem Phänomen der Motivation auf die Spur und widerlegt die These, dass Geld nicht motiviere und erklärt, warum sich diese und andere Irrtümer hartnäckig halten. Dabei betrachte er auch die emotionale Seite des Geldes, bezieht neurologische Erkenntnisse mit ein und beruft sich auf zahlreiche persönliche Interviews. Am Ende seiner profunden Ausführungen steht sein Plädoyer, Geld als Motivation für unser Handeln zu akzeptieren. Denn wer die Wirkung des Motivators Geld anerkenne, übernähme auch die Verantwortung „Arbeit fair zu bezahlen und ein Leben das finanziell abgesichert ist, muss erreichbar sein. Die Tendenz, dass die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer werden, müssen wir stoppen“, so sein Fazit.
Zeyringer, Jörg: Wie Geld wirkt, Faszination Geld - wie es uns motiviert und antreibt
BusinessVillage, Göttingen, 1. Auflage 2014
Gebundene Ausgabe, 238 Seiten
ISBN 987-3-86980-251-0
Preis: € 24,80 / CHF 35.50