Harald Welzer
Alles könnte anders sein – Eine Gesellschaftsutopie für freie Menschen
Heute glaubt kaum noch jemand, dass es unseren Kindern einmal besser gehen wird. Muss es das nicht? Nach Meinung des Soziologen und Sozialpsychologen Harald Welzer muss das nicht so sein. In seinem neuen Buch „Alles könnte anders sein" entwirft er eine gute, eine mögliche Zukunft. Statt nur zu kritisieren oder zu lamentieren, macht er sich Gedanken, wie eine gute Zukunft aussehen könnte: In realistischen Szenarien skizziert er konkrete Zukunftsbilder zum Beispiel in den Bereichen Arbeit, Mobilität, Digitalisierung, Leben in der Stadt, Wirtschaften, Umgang mit Migration.
Erfrischend und Mut machend zeigt Welzer, dass die vielbeschworene „Alternativlosigkeit" in Wahrheit nur Phantasielosigkeit ist. Und er zeigt, dass wir auch schon viel erreicht haben, auf das wir aufbauen können. Es ist nur vergessen worden beziehungsweise von anderen Prioritäten verdrängt.
Welzer kritisiert, in welcher Weise über drängende Probleme wie zum Beispiel den Klimawandel diskutiert wird. Es sei entpolitisierend, wenn ein drohender Untergang als unausweichlich kommuniziert werde. Der so entstehenden Haltung „Wir können eh nichts dagegen machen" müssen andere Wirklichkeitsbehauptungen entgegengesetzt werden. Welzer ist überzeugt: „Wir müssen andere Geschichten erzählen – Geschichten des Gelingens." Solche Geschichten sammelt er zum Beispiel mit seiner FUTURZWEI.Stiftung Zukunftsfähigkeit.
Es könnte tatsächlich alles anders sein. Wir brauchen nur eine Vorstellung davon, wie es sein sollte. Und wir müssen es machen. Die Belohnung: eine lebenswerte Zukunft, auf die wir uns freuen können. Ganz nach dem Motto: Die Welt ist zum Verändern da, nicht zum Ertragen.
Harald Welzer, Jahrgang 1958, ist Direktor der FUTURZWEI.Stiftung Zukunftsfähigkeit, Professor für Transformationsdesign an der Universität Flensburg und lehrt außerdem an der Universität St. Gallen.
Welzer, Harald: Alles könnte anders ein – Eine Gesellschaftsutopie für freie Menschen
S. Fischer, 2019; 320 Seiten
ISBN: 978-3-10-397401-0
Preis: € 22,00 / CHF 25,50
Beate Haverkamp, Wiebke Doktor
5 Denkmodelle für Fundraising
Die hier vorliegende Studie beschäftigt sich mit internen Prozessen und Veränderungen in großen Organisationen deutscher Diakonien. Sie soll Aufschluss geben über die komplexen Vorgänge und Voraussetzungen für Fundraising . Dazu wurden ausgewählte EntscheiderInnen der Geschäftsführungen danach befragt, welche Bilder von Fundraising in ihren Köpfen vorherrschen. Was denken sie über Fundraising? Vor welchem Hintergrund treffen sie welche Entscheidungen?
Ausgangspunkt war die Beobachtung, dass Organisationen mit ähnlichem Hintergrund beim Auf- und Ausbau von Fundraising sehr unterschiedliche Wege gegangen sind. Einige haben damit begonnen, jedoch inzwischen wieder aufgegeben, andere haben erst gar nicht damit angefangen. Wieder andere wollen schon seit Jahren eine Einführung von Fundraising vollziehen, haben es aber (bisher) aus verschiedenen Gründen nicht geschafft. Und nicht zuletzt gibt es die Organisationen, die seit Jahren durchaus zufrieden und erfolgreich im Fundraising unterwegs sind.
Die Studie geht vor allem der Frage nach, welchen Weg die Entscheidung für das Fundraising nimmt, bis die beschriebenen Ergebnisse stattfinden. Da dieser Weg zumeist durch Führungspersonen geprägt wird, wurden für diese Studie ausschließlich GeschäftsführerInnen und Vorstände von 15 ausgewählten diakonischen Einrichtungen befragt.
Die Ergebnisse sind ebenso aufschlussreich wie spannend. Die vorliegende Fassung ist für die Autorinnen allerdings nur ein Anfang. Sie möchten FundraiserInnen damit anregen, weiterzudenken und vielleicht auch mit KollegInnen, Mitarbeitenden ihren Alltag neu zu überdenken. Diese Studie versteht sich daher als Start eines Dialogs über die Frage, ob sich der Stellenwert von Fundraising in der Wohlfahrtspflege in diakonischen Einrichtungen verändern kann – und in welche Richtung diese Entwicklung gehen wird.
Haverkamp, Beate; Doktor, Wiebke: 5 Denkmodelle für Fundraising
Conversio Institut, 2018; 56 Seiten
Preis: € 15,00