Nachrichten 05/2019

Online-Versand: Amazon will Retouren künftig spenden

Amazon Logistikzentrum Bad Hersfeld   Amazon Logistikzentrum in Bad Hersfeld © Amazon

„Amazon vernichtet neuwertige Waren in großem Stil“: Schlagzeilen wie diese sorgten Mitte vergangenen Jahres landesweit für Unverständnis und Entrüstung. Vernichtet wurden etwa Elektronik-Artikel wie Kühlschränke, Wasch- und Spülmaschinen, Handys und Tablets, aber auch Gebrauchsartikel wie Kleidung, Matratzen und Möbel. Allein in Frankreich soll der Online-Händler 2018 drei Millionen retournierte Fernseher entsorgt haben.

Amazon selbst bestreitet das im Online-Handel offenbar verbreitete Vorgehen nicht. Inzwischen hat das Unternehmen dennoch auf die Vorwürfe reagiert und will künftig alle Waren, die über den Amazon Marketplace bestellt und zurückgesandt wurden, an wohltätige Organisationen spenden. Allerdings soll dieses neue Programm vorerst nur in Großbritannien und den USA zur Anwendung kommen. Ob es später auch auf andere Länder ausgedehnt wird, bleibt bislang unklar. Für den heimischen Markt verweist ein Unternehmenssprecher auf die deutsche Rechtslage: „In bestimmten Fällen können wir Produkte weder weiterverkaufen noch spenden, zum Beispiel aus Sicherheits- oder Hygienegründen.“ Außerdem müssen Unternehmen für gespendete Ware Mehrwertsteuer entrichten – vernichtete Produkte können hingegen abgeschrieben werden. Daher sei es für Unternehmen wirtschaftlich nicht sinnvoll, in Deutschland Waren zu spenden.

Mehr Hintergrundinformationen über Warenspenden in Deutschland finden Sie hier.

 

NGObrowser: „Painless giving“ mit Suchanfragen

Sich für eine gute Sache zu engagieren und gemeinnützige Organisationen mit einer Spende zu unterstützen, wird immer einfacher. Neben diversen Spenden-, Crowdfunding- oder Einkaufsplattformen etabliert sich in letzter Zeit eine Spendenform, für die der Begriff „Painless giving“, also schmerzloses Spenden, geprägt wurde. Dahinter verbirgt sich die Möglichkeit, zu spenden ohne eigenes Geld einzusetzen. Bei dieser Art Fundraising ist die Spende an eine bestimmte Organisation zum Beispiel bereits im Kaufpreis enthalten oder sie wird von Dritten geleistet – etwa durch einen bestimmten Prozentsatz von generierten Werbeeinnahmen.

Auf diese Weise funktioniert auch der NGObrowser eines süddeutschen Unternehmens. Auf der Homepage des Betreibers können sich gemeinnützige Vereine, Wohltätigkeitsorganisationen, Schulen oder ähnliche Organisationen registrieren und ihr Logo hochladen. Im Gegenzug erhalten sie eine personalisierte Suchmaschine sowie ein sogenanntes HTML-Widget, das in den benutzten Browser eingebunden werden kann. Auf ihren Social-Media-Kanälen oder der Homepage können die NGOs ihren Mitgliedern und Unterstützern nun die personalisierte Suchmaschine per Link zur Verfügung stellen.

Jeder, der künftig „ganz nebenbei“ Gutes tun will, kann sich diesen Link kopieren und dann zuhause mit der Suchmaschine „seiner“ bevorzugten Organisation bei jeder Suche eine Kleinstspende generieren. Möglich wird dies durch die Zusammenarbeit von NGObrowser mit Microsoft BING. Für jede Suche mit der NGObrowser-Technologie erhält das Unternehmen eine Provision, von der mindestens 50 Prozent an die jeweilige Organisation fließen. Nach Angaben der Firma beträgt der durchschnittliche Spendenbetrag, der von einem einzelnen Nutzer generiert werden kann, rund 50 US-Dollar pro Jahr.

 

Social-Media: Spendensticker kommt nach Deutschland

Der Spendensticker von InstagramAuch in Deutschland können Instagram-Nutzer jetzt mit dem Spendensticker NPOs unterstützen
© Instagram | marike_z

Schon einige Zeit waren die Spendensticker für die Instagram-Storys im Test. Jetzt werden sie auch im deutschsprachigen Raum eingeführt. Davon profitieren viele NPOs. Und auch Privatpersonen können die kleinen Call-to-Action Ad-ons für gemeinnützige Aktionen nutzen. Bereits im Februar dieses Jahres wurde durch einen Code-Schnipsel bekannt, das die Social-Media-Plattform an einem Spenden-Feature arbeitet.

Mit dem neuen Tool bekommen NPOs die Möglichkeit, ihre Follower in ihr Fundraising einzubeziehen. Wer das Tool nutzen möchte, muss nur ein Bild für seine Instagram-Story aufnehmen oder hochladen, dass Sticker-Symbol antippen und den Spenden-Button auswählen. Dann die gewünschte Organisation aussuchen und schon kann der Post online gehen.

Der Spendensticker funktioniert ähnlich wie der Facebook-Spendenbutton. Die Spenden werden über die In-App-Zahlung vom Spenderkonto abgebucht und in der Regel alle zwei Wochen auf das Konto der begünstigten Organisation überwiesen. Damit NPOs die Spenden annehmen können, müssen drei Voraussetzungen erfüllt sein:
1.    Das Instagram-Konto und die Facebook-Seite der Organisation sind miteinander verbunden.
2.    Das Instagram-Konto ist als Business Account eingerichtet.
3.    Der Facebook Business Manager ist eingerichtet.

Wenn diese drei Voraussetzungen erfüllt sind, steht noch die Verifikation der Organisation durch Facebook an. Neben Kontoverbindung, Steuernummer und Auszug aus dem Vereinsregister werden auch Name und Geburtsdatum des NPO- oder Vereinsvorsitzenden benötigt.

Mehr Hintergrundinformationen über den Spendensticker von Instagram finden Sie hier.

 

Kampagne: Snapchat-Kooperation mit Viva con Agua

Gemeinsam mit der Kreativagentur Überground und dem Produktionspartner Headcraft, haben sich Snapchat und Viva con Agua eine kreative Werbestrategie einfallen lassen. „Snap for Water“, heißt die Aktion, bei der jeder Snapchat-Nutzer Teil der Kampagne werden kann. Die App stellt allen Snapchattern Filter (sog. Snapchat-Lenses) im Viva-con-Agua-Design bereit. Statt mit Katzenohren und Hundenase können die Nutzer der App ihre Bilder nun auch mit dem Filter der Initiative verzieren und so auf Viva con Agua aufmerksam machen. Diese Snapchat-Lenses sind außerdem mit einem Spendenaufruf versehen. Zusätzlich stellt Snapchat der Organisation kostenlos Anzeigevolumen in Form von Snap-Ads zur Verfügung.

Wer die Lense ausprobieren möchte, findet sie am schnellsten über die Lense-Suche. Dort einfach „Viva con Agua“ eingeben und ein Selfie schießen. Abgebildet wird das Logo der Organisation und ein Pappschild mit der Aufschrift „Water is a human right“.

 

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