Nachrichten 2018/5

Spenden per QR-Code

Obdachloser Foto: © Shotshop Bargeld kommt immer mehr aus der Mode. Schweden zum Beispiel plant bis zum Jahre 2030 komplett ohne Bargeld auszukommen. Was angeblich für viele Menschen Vorteile hat, ist für Obdachlose dagegen ein großer Nachteil: Wenn niemand mehr Bargeld bei sich trägt, ist die Chance spontan etwas zu spenden nicht mehr gegeben.

Das Sozialprojekt „Greater Change“ aus Großbritannien hat sich vor diesem Hintergrund etwas einfallen lassen: Zurzeit wird in Oxford ein System getestet, mit dem Passanten bargeldlos mit ihrem Smartphone über einen QR–Code auch weiterhin an Obdachlose spenden können.

Die Obdachlosen müssen sich dafür registrieren lassen und bekommen eine Karte mit einem QR–Code, den sie bei sich tragen. Spender können den Code mit ihrem Smartphone einscannen und darüber ihre Spende tätigen. Der QR–Code ist mit einem Konto verlinkt, das dem Obdachlosen aber nur erlaubt, das Geld für vorher definierte Zwecke auszugeben, wie etwa eine Mietkaution oder die Gebühr zur Ausstellung eines Passes. Sozialarbeiter betreuen die Spenden und gewährleisten, dass das Geld auch nur für die bestimmten Zwecke ausgegeben wird.

Getestet wird das System im Stadtzentrum von Oxford und es wird von der Universiät Oxford unterstützt. Dazu kommt, dass jede getätigte Spende von einem anonymen Wohltäter verdoppelt wird.

 

Anonymer Wohltäter in Wolfsburg

Briefumschlag Foto: © Fotolia In einer Zeitungsredaktion in Wolfsburg hat im August dieses Jahres zum wiederholten Mal ein anonymer Wohltäter eine größere Spende abgegeben. Diesmal waren es 100.000 Euro für den Neubau eines Hospizhauses. Im vergangenen Dezember betrug die anonyme Spende für den gleichen Zweck 50.000 Euro, nachdem bereits davor Spenden für den Tierschutz eingegangen waren.

Die Person, die unerkannt bleiben möchte, bestätigt in einem Begleitschreiben der aktuellen Spende, dass das Geld aus versteuertem Einkommen stammt und nicht zweckgebunden sei. 

 

Facebooks „Spenden“-Button sehr erfolgreich

Der „Spenden“–Button bei Facebook ist allem Anschein nach ein Erfolgsmodell: Wie im unternehmenseigenen Newsroom mitgeteilt, flossen innerhalb eines Jahres über 300 Millionen US-Dollar in Form von Spenden an Organisationen wie die Deutsche Krebshilfe, den Worldwide Fund for Nature (WWF) oder die SOS-Kinderdörfer.

Bereits im Dezember 2013 stellte Facebook seinen „Donate“-Button vor, über den es möglich wurde, direkt an ausgewählte Organisationen zu spenden. Zwei Jahre später gab es ein umfangreiches Update dieser Funktion. Seit gut einem Jahr lässt sich der „Spenden“–Button von Organisationen aber auch von Einzelpersonen an Titelbilder sowie jede Art von Beitrag anhängen. Per Klick können so Interessierte ohne die Facebookseite verlassen zu müssen einen finanziellen Beitrag zum jeweiligen Projekt leisten. Außerdem können Nutzer zum Beispiel an Ihrem Geburtstag eine eigene Spenden-Sammlungen für wohltätige Organisationen oder einen wohltätigen Zweck initiieren.

Zurzeit können mehr als 750.000 Nonprofit-Organisationen unterstützt werden.

 

„Kein Krieg auf meinem Körper“

Poster Foto: © Medica Mondiale Die Frauenrechtsorganisation Medica Mondiale feiert in diesem Jahr ihr 25-jähriges Bestehen und hat aus diesem Anlass eine neue Kampagne entwickelt: Unter dem Motto „Kein Krieg auf meinem Körper“ soll auf die tagtägliche Diskriminierung und Gewalt aufmerksam gemacht werden, der Frauen und Mädchen im Krieg, auf der Flucht und selbst in Friedenszeiten ausgesetzt sind.

Gründerin und Vorstandsvorsitzende Dr. Monika Hauser begann vor über 25 Jahren Frauen in Not während des Krieges in Bosnien zu unterstützen und hat seitdem in ihrem Engagement nicht nachgelassen. Inzwischen arbeitet Medica Mondiale mit mehr als 30 Partnerorganisationen weltweit zusammen und hat seit 1993 über 150.000 Frauen und Mädchen in Krisen- und Kriegsgebieten psychosozial, rechtlich und medizinisch beraten.

Außerdem hat Medica Mondiale einen eigenen stress- und traumasensiblen Ansatz erarbeitet, der an Fachkräfte und ehrenamtliche Helfer und Helferinnen in Gesundheitseinrichtungen vermittelt wird.

 

Gefährliche Hilfe

„Humanitäre Helfer, die an vorderster Front lebensnotwendige Unterstützung leisten, werden getötet, verhaftet und eingesperrt", sagte Karl-Otto Zehntel, Generalsekretär von Care Deutschland, anlässlich des „Welttags der Humanitären Hilfe“.

Zu den gefährlichsten Ländern für Helfer gehören demnach Syrien, der Südsudan, die Zentralafrikanische Republik und Afghanistan. Allein in Syrien seien in diesem Jahr schon 42 Helfer ums Leben gekommen. Dabei gelten Angriffe auf humanitäre Helfer laut dem Römischen Statut des Internationalen Strafgerichtshofes (IstGH) in Den Haag als Kriegsverbrechen.

Der „Welttag der Humanitären Hilfe" wird seit 2009 jedes Jahr am 19. August begangen, um das Engagement der humanitären Helfer zu würdigen und auf die tägliche Bedrohung der Helfer hinzuweisen. An diesem Augusttag 2003 waren im Hauptquartier der Vereinten Nationen in Bagdad bei einem Bombenanschlag 22 Menschen ums Leben gekommen.

 

Mit Wasser und Seife gegen Ebola

Haendewaschen Foto: © Fotolia Mit Aufklärungskampagnen, Radiospots, Plakaten und Handwaschstationen kämpfen derzeit mehrere  deutsche Hilfsorganisationen im Bündnis „Aktion Deutschland Hilft“ gegen eine weitere Ausbreitung von Ebola in der Demokratischen Republik Kongo.

Zwar gibt es inzwischen einen Impfstoff gegen Ebola, doch der befindet sich noch in der Testphase und ist auch nur in begrenzter Menge vorhanden. So ist es vor allem die Aufklärung der Menschen darüber, wie sie eine Infektion mit Ebola verhindern und wie sie sie erkennen können, was eine erneute Epidemie wie im Jahr 2014 aufhalten kann.

Es sind die einfachen und für uns ganz selbstverständlichen Dinge wie das Händewaschen, die jetzt in den betroffenen Gebieten über Leben und Tod entscheiden können.


 

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