SAZ-News 2014.11

Dan Ariely: Denken hilft zwar, nützt aber nichts.

Ein kleines Experiment: Würden Sie von einem Ende der Innenstadt zum anderen laufen, wenn Sie wüssten, dass es das T-Shirt, das Sie gerade kaufen wollen dort für 10 € statt 20 € gibt? Wie sieht es aus, wenn Sie wüssten, dass es den Anzug, den Sie gerade kaufen möchten ebenfalls am anderen Ende der Stadt für 689 € statt 699 € gibt? In beiden Fällen reden wir über 10 €, die uns aber im Vergleich unterschiedlich wertvoll vorkommen.

Dan Ariely stellt in seinem Buch anhand zahlreicher Beispiele unser Verhalten auf den Prüfstand, um herauszufinden, warum wir uns tatsächlich für vernünftig halten, wo wir doch immer wieder unvernünftig handeln.

Wer Gefallen an Rolf Dobellis „Die Kunst des klaren Denkens“ hatte, wird auch dieses Buch mögen. Alle anderen, denke ich, auch.

„Es war einmal“ war einmal

Viele Märchen und Geschichten beginnen mit den magischen Worten „Es war einmal“. Kurze Zeit später sehen sich die Helden mit Hexen, bösen Stiefmüttern oder allerhand anderer Widrigkeiten konfrontiert, um am Ende dann doch noch bis heute zu leben, sofern sie nicht gestorben sind.

„Es war einmal“ galt lange Zeit auch als wichtige Basis für Unternehmensentscheidungen und für die Entwicklung von Strategien, mit denen sich Unternehmen auf künftige Herausforderungen einstellten. Was gestern noch funktionierte, würde auch morgen noch erfolgreich sein.

Doch so einfach ist es nicht mehr. Märkte, Bedürfnisse und Einstellungen verändern sich zunehmend schneller. Die Berücksichtigung von Erfahrungswerten ist immer noch eine wichtige Voraussetzung für ein erfolgreiches Agieren am Markt. Immer wichtiger wird es aber, aus den vorhandenen Daten die Informationen zu selektieren und richtig zu interpretieren, die eine belastbare Vorschau auf das künftige Verhalten von Kunden und Zielgruppen erlauben.

Höchste Zeit also, aus einem „Es war einmal“ ein „Es wird einmal“ zu machen!