Was Spender bewegt: Filantro Fundraising-Echo fragt nach

Spendergruppe Spender haben viele Gesichter: Wir stellen Ihnen in unserer neuen Reihe jeweils eines davon vor. © IRStone | Adobe Stock

von Ute Stolpe

Spender haben viele Gesichter. In der Reihe „Der Spender, das unbekannte Wesen“ stellen wir die Menschen hinter der Spende vor:

Infos zum Spender:
Geschlecht: männlich        Altersgruppe: 50 bis 60 Jahre        Beruf: Arzt
Wohnhaft: 10 Kilometer von der nächsten Großstadt mit über 500.000 Einwohnern entfernt.

 

Erinnern Sie sich noch an Ihre erste Spende?
Nein.

Gibt es eine Organisation, die Ihnen besonders am Herzen liegt und für die Sie regelmäßig spenden? Wenn ja, welche?
Ja, ich spende für Unicef.

Was ist für Sie das Besondere/Wichtige an dieser Organisation?
Für mich ist wichtig, dass sie sich vor allem um Kinder kümmert und das weltweit.

Wissen Sie noch, wodurch Sie auf die Organisation aufmerksam geworden sind?
Ich glaube, das war so ein Brief mit Grußkarten.

Wie lange unterstützen Sie diese Organisation bereits?
Bestimmt seit über 15 Jahren.

Haben Sie neben Briefen auch schon persönlichen Kontakt zu dieser Organisation gehabt? Beispielsweise am Telefon oder bei einem Besuch von Veranstaltungen?
Ja, vor einigen Jahren auf dem Kirchentag. Da hatte Unicef einen Stand und ich habe mich mit dem Mitarbeiter über die Verwendung der Spendenmittel unterhalten. Es ging darum, wie viel Geld für die Organisation und Verwaltung aufgewendet wird.

Wie haben Sie diesen Kontakt erlebt?
Als sehr positiv. Der Mitarbeiter erschien mir kompetent.

Spenden Sie für eine Organisation oder für mehrere?
Für mehrere. Wir haben auch eine SOS-Kinderdorf-Patenschaft für ein Mädchen in Nepal.

Wie wichtig ist Ihnen bei einer Spende der Bekanntheitsgrad einer Organisation?
Das ist schon wichtig für mich.

Gab es Momente, in denen Sie gezweifelt haben, ob diese Organisation die richtige Wahl ist?
Vor ein paar Jahren ist Unicef ja in den Schlagzeilen gewesen, wegen Unregelmäßigkeiten in der Geschäftsführung, die aber dann zurückgetreten ist. Das habe ich natürlich verfolgt.

Informieren Sie sich vor einer ersten Spende zum Beispiel im Internet über die Organisation?
Ich spende bei großen, bekannten Organisationen. Bei kleineren, mir unbekannten bin ich eher skeptisch. Wir spenden auch, wenn es irgendwo eine Katastrophe gegeben hat, dann aber immer über Deutschland hilft.

Wie wichtig sind Ihnen Spendensiegel oder Jahresberichte?
Das ist für mich schon wichtig.

Welche Spendensiegel kennen sie?
Ich kenne das DZI-Siegel.

Lesen Sie Jahresberichte von Organisationen?
Eher nicht. Es ist schon gut, dass es die gibt. Ich habe aber keine Zeit und Lust, zwanzig Seiten oder mehr durchzuarbeiten.  

Was muss eine Organisation bieten, um von Ihnen eine Spende zu erhalten?
Ein überzeugendes Konzept ihrer Hilfsaktionen. Ich muss das Gefühl haben, dass die Hilfe sinnvoll ist und mittelfristig etwas verbessert.

Können Sie beschreiben, was Sie zu einer Spende bewegt?
Hauptsächlich Dankbarkeit über unser eigenes gutes Leben. Wir haben den Wunsch, davon etwas weiterzugeben.

Wie oft spenden Sie etwa im Jahr?
Für Unicef zwölfmal im Jahr. Das wird regelmäßig abgebucht. Die SOS-Patenschaft über 360 Euro wird einmal im Jahr eingezogen. Dann vielleicht noch vier bis fünfmal spontan.

Entscheiden Sie allein, ob Sie eine Spende leisten, oder stimmen Sie sich hierzu mit anderen Familienmitgliedern ab?
Meine Frau und ich entscheiden gemeinsam.

Fühlen Sie sich von den Organisationen, für die Sie spenden, wertgeschätzt? Worin besteht für Sie diese Wertschätzung/Was würden Sie von einer Organisation erwarten?
Ja, auf jeden Fall. Wertschätzung ist für mich, wenn auf meine Wünsche eingegangen wird. Zum Beispiel ist unser SOS-Patenkind im vergangenen Jahr 18 geworden und aus dem Dorf ausgezogen. Wir haben uns entschieden, ein neues Patenkind zu fördern. Diesmal ein Mädchen. Als wir die neue Paten-Urkunde bekommen haben, war sie auf den alten Familiennamen ausgestellt, denn inzwischen hatte sich meine Familiensituation geändert. Es war gar kein Problem, das ändern zu lassen. Ich finde es sehr gut, wenn von der Organisation jemand für mich erreichbar ist.

Gibt es Aspekte bei der Organisation, über die Sie gerne mehr erfahren wollen? Wenn ja, welche?
Wie nachhaltig die Hilfsprojekte sind, würde mich interessieren.

Folgen Sie einer oder sogar mehreren gemeinnützigen Organisationen auch im Web (z. B. Newsletter, Blogs, Social Media)?
Nein, mir reichen die Infos, die ich von den Organisationen erhalte.

Sie sind selbst Spender oder kennen jemanden, der bereit ist, unsere Fragen zu beantworten? Dann melden Sie sich gerne bei uns: E-Mail: fundraising-echo@filantro.org oder Tel. +49 5137 88 1117.
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