Fernreisen mit gutem Gewissen: Kohlendioxid-Ausstoß durch Spenden kompensieren

Die Nachfrage an Kreuzfahrten und Fernreisen steigt stetig an.

Immer mehr Deutsche zieht es in die Ferne: Kreuzfahrten und Fernreisen liegen im Trend, mit fatalen Auswirkungen für das Klima. Foto: © Fotolia

Von Tanja Kaun
 

Die Nachfrage nach Kreuzfahrten steigt stetig an. Doch sind solche Schiffsreisen wie auch Flugreisen eine enorme Belastung für die Umwelt. Zwei Badewannen voll Kerosin werden pro Passagier auf einem Flug von Frankfurt nach Los Angeles verbrannt (Quelle atmosfair). Laut der Klimaschutzorganisation atmosfair sind 60 Prozent aller Menschen hingegen bereit, freiwillige Klimaschutzbeiträge für ihre Flugreise zu zahlen. Bei umweltbewussten Reisenden fliegt das schlechte Gewissen mit.

Immer mehr Anbieter ermöglichen es ihren Kunden, den CO2-Verbrauch ihrer Urlaubsreisen durch Spenden zu kompensieren – egal ob Flug- oder Kreuzfahrtreise. Auf den Internetseiten können Urlauber mithilfe eines Klimarechners ihren persönlichen CO2-Verbrauch für die Reise berechnen und mit einer Spende, die in Klimaschutzprojekte investiert wird, „wiedergutmachen“.

Ein Beispiel: Eine Reise von Hannover nach Mallorca in der Economy-Class für zwei Personen mit einem Airbus A320 verursacht eine CO2-Emission von ca. 2.048 Kilogramm (Quelle: Emissionsrechner atmosfair). Mit einer Spende von 48 Euro kann diese „Umweltverschmutzung“ neutralisiert und so der ökologische Fußabdruck verbessert werden.

Eine Kreuzfahrt beispielsweise schlägt bei einer Reisedauer von sieben Tagen inklusive einem Seetag auf einem Schiff mit 2.000 bis 2.999 Gästen mit 2.811 Kilogramm CO2 für zwei Personen zu Buche. Um diese Reise zu kompensieren, wird laut der Internetseite atmosfair.de eine Spende von 65 Euro empfohlen.

 

Das schlechte Gewissen reist mit.

Das schlechte Gewissen reist mit: Immer mehr Deutsche denken über die klimatischen Auswirkungen ihrer Reisen nach. Foto: © fotolia

 

Das schlechte Gewissen „reinigen“

Das Kompensieren soll zum bewussten Urlauben und zugleich zum Nachdenken führen. Mit den Einnahmen werden Umweltschutzprojekte gefördert, aber auch Menschen in Entwicklungsländern wie Indien wird durch die Kompensationsspende der Zugang zu Energie ermöglicht.

Einige Kreuzfahrtriesen verlinken ihre Kooperationspartner in Sachen Umweltschutz sogar direkt auf ihrer Homepage und erleichtern es so ihren Kunden, ihr schlechtes Gewissen zu beruhigen. Dafür gibt es auch eine Spendenbestätigung zur Vorlage beim Finanzamt.


Hier einige Anbieter:


Atmosfair: Die unabhängige und gemeinnützige Klimaschutzorganisation fördert durch die Kompensationsspende Projekte in Entwicklungsländern, mit denen die verursachten CO2-Emissionen wieder eingespart werden sollen. atmosfair.de

Myclimate: Die Schweizer Stiftung Myclimate fördert durch die freiwillige Kompensationsabgabe Klimaschutzprojekte mit dem Ziel, auch die nachhaltige Entwicklung in der Projektregion zu verbessern, so dass auch die lokale Bevölkerung von den Maßnahmen profitiert. Bei myclimate.org können auch durch andere Tätigkeiten, wie beispielsweise eine Veranstaltung samt Anfahrtswege der Gäste und Speisen, verursachte Emissionen errechnet und durch eine Spende wiedergutgemacht werden. myclimate.org

Arktik: Das Klimaschutz-Unternehmen ist nicht gemeinnützig, wurde aber dennoch vom Magazin „Spiegel“ zu den besten Anbietern von Reise-Kompensationen gekürt. Wer mit Arktik klimaneutral fliegen möchte, bekommt zwar keine Spendenbestätigung, aber ein Zertifikat. arktik.de

Climate Partner: Der Anbieter richtet sich ausschließlich an Unternehmen und nicht an Einzelpersonen. Er berät sie rund um das Thema Klimaschutz und fördert beispielsweise Projekte in Brasilien oder Kenia. climatepartner.com

 

 

 

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