Heute schon einen Baum gepflanzt? Suchen für den Regenwald

Von Mareike Behrens

Symbolbild zu EcosiaIm Internet surfen und dabei den Regenwald retten: Grüne Suchmaschinen neutralisieren ihre CO2-Emissionen.Mit Websuchen den Regenwald retten und die Klimabelastung reduzieren – die Suchmaschine Ecosia (www.ecosia.org) macht's möglich und hat eigenen Angaben zufolge bereits rund 1.000.000 Bäume gepflanzt und mehr als 2.000.000 Euro für die Umwelt gespendet.

„Mit der Suche im Web die Umwelt schützen“ – dieses Motto hat sich Ecosia auf die Fahnen geschrieben. Die grüne Alternative zu Google bezeichnet sich selbst als „Suchmaschine, die Bäume pflanzt“ und spendet mindestens 80 Prozent ihrer Werbeeinnahmen an das Aufforstungsprojekt „Plant a Billion Trees“ von The Nature Conservancy in Brasilien.

Klicks für den Regenwald

Ecosia hat derzeit über zwei Millionen Benutzer, die täglich mehr als 700.000 Suchanfragen stellen – und auf Werbung klicken, die von Yahoo! geliefert wird und neben den Suchergebnissen erscheint. Klickt ein User diese sogenannten EcoAds an, verdient Ecosia daran ein paar Cents pro Klick und pflanzt damit Bäume zum Schutz des Regenwaldes.

Die zweite Einnahmequelle von Ecosia sind die EcoLinks. Dabei handelt es sich um eine Browsererweiterung: Bei Suchanfragen auf Google, Yahoo! oder Firefox werden dann die EcoLinks der über 10.000 Partner-Websites von Ecosia angezeigt. Kauft ein User etwas über solch einen EcoLink, gibt die jeweilige Website einen Teil des Kaufbetrages an Ecosia weiter – in der Regel zwischen zwei und zehn Prozent und für den Käufer kostenlos.

Auf diese Weise kommt ein beträchtliches Sümmchen für den Schutz des Regenwaldes zusammen. In den FAQs der Website ist von rund 2.000 Euro täglich die Rede. Den Nachweis über Ecosias Spenden an das „Plant a Billion Trees“-Projekt finden Interessierte auf der Homepage (www.ecosia.org/what) der Suchmaschine.

Keine Suche ohne CO2 – oder doch?

Wer mitgerechnet hat, der fragt sich, was mit den übrigen 20 Prozent der Werbeeinnahmen von Ecosia passieren … Wie jeder weiß, verursacht jede Suchanfrage im Web CO2-Emissionen. Der Suchmaschinengigant Google könnte mit dem Stromverbrauch seiner Datenzentren eine ganze Großstadt versorgen, so die „New York Times“. In Zahlen: Google verbraucht kontinuierlich 260 Millionen Watt.

Auch die Betreiber der grünen Suchmaschinen haben nicht die eierlegende Wollmilchsau in Sachen CO2-Ausstoß erfunden. Ecosia selbst läuft zwar mit Ökostrom, die Suchergebnisse aber stammen von den Partnern Yahoo! und Bing. Bei einer Websuche mit Ecosia entsteht also ebenfalls der Klimakiller CO2.

Aber, und das ist der Clou, Ecosia will seine CO2-Emissionen neutralisieren. Hier kommen nun die übrigen 20 Prozent der Werbeeinnahmen ins Spiel. Mit einem Teil dieser Einnahmen kauft Ecosia Gold Standard Zertifikate von myClimate, mit denen der Ausbau regenerativer Energien gefördert wird. Somit werden die CO2-Emissionen der Partner neutralisiert. Und da auch eine grüne Suchmaschine „leben“ muss, wird ein Teil der 20 Prozent natürlich auch genutzt, um laufende Kosten zu decken.

Bequem Gutes tun

Neben Ecosia gibt es noch zahlreiche andere ökologische Suchmaschinen wie Ecosearch (www.ecosearch.org), Goodsearch (www.goodsearch.com), Greenseng (www.greenseng.com) und Hornvogel (www.hornvogel.de), die ihre Einnahmen an Umwelt- oder soziale Projekte spenden und somit die CO2-Ausstöße ihrer Suchen ausgleichen.

Mit der Idee, CO2-Emissionen auszugleichen, haben die ökologischen Suchmaschinen das Rad nicht neu erfunden. Schon die Brauerei Krombacher wollte mit jedem Kasten Bier den Regenwald schützen und die CO2-Abgaben der Fluggesellschaften beruhen ebenfalls auf diesem Prinzip. Mit den grünen Suchmaschinen haben die Internetnutzer aber die Möglichkeit, bei ihren täglichen Websuchen einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten.

Etwas im Internet suchen, das geht leicht – mit einer Suchmaschine. Dabei etwas Gutes tun auch – mit ökologischen Suchmaschinen.

 

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