Neue Wege im Erbschaftsfundraising ― Landeskirche und Diakonie Baden entwickeln „Was bleibt.“

Von Mareike Behrens

Dr. Torsten Sternberg (Landeskirche Baden) und Volker Erbacher (Diakonisches Werk) Neue Wege im Erbschaftsfundraising: Dr. Torsten Sternberg (Landeskirche Baden) und Volker Erbacher (Diakonisches Werk) präsentieren „Was bleibt.“ (Fotonachweis: Rolf Pfeffer)Das Erbschaftsfundraising ist ein höchst sensibler, aber sehr einträglicher Bereich. Die Fundraiser Dr. Torsten Sternberg von der Evangelischen Landeskirche Baden (www.ekiba.de/fundraising) und Volker Erbacher vom Diakonischen Werk Baden (www.diakonie-baden.de) haben sich dieses Themas angenommen und einen neuen Weg beschritten: Mit ihrem Konzept „Was bleibt.“ wollen sie Kirchengemeinden und diakonische Einrichtungen dabei unterstützen, mit potenziellen Erblassern ins Gespräch zu kommen.

Wer über das eigene Leben hinaus vorsorgen möchte, muss sich auch mit dem Tod befassen. Der Tod – vor allem der eigene – ist ein unbequemes Thema. Das macht es für gemeinnützige Organisationen besonders schwierig, Spender auf die Tabuthemen Tod, Geld und Vererben anzusprechen. Genau an diesem Punkt setzt das Projekt „Was bleibt.“ an.

„Was bleibt.“ ist ein Novum im Erbschaftsfundraising. Sternberg und Erbacher entwickelten ein „Gesamtpaket“ an Maßnahmen. Herzstücke des Konzepts sind eine Ausstellung und ein Ratgeber zum Thema „Weitergeben, stiften, schenken, vererben“ sowie auf interner Ebene eine fundierte Mitarbeiter-Schulung zum Thema „Erbschaftsfundraising im kirchlichen Kontext“. Hinzu kommen eine ausführliche Website, die alle weiteren Fragen beantwortet, und Arbeitsmaterialien für die Kirchenmitarbeiter.

„Was bleibt.“ ist als umfassendes Kommunikationskonzept zu verstehen, dessen Komponenten alle miteinander verzahnt sind: Zunächst besuchen potenzielle Erblasser die Ausstellung und beginnen dabei, sich sanft mit dem Thema „Erbschaft“ zu befassen. Beim Betrachten der Ausstellungstafeln sollen sie sich darüber klar werden, was ihnen etwas bedeutet: Das können Gegenstände sein, Rituale …

Über diesen „Blick zurück“ soll der Blick nach vorne gelenkt werden, auf den eigenen Tod. Und darauf, welche Vorkehrungen man treffen kann, um das, was von einem bleibt, in die richtigen Bahnen zu lenken – mit der Gewissheit, dass tatsächlich etwas bleibt. Auf diese Weise erfolgt eine ebenso behutsame wie zielstrebige Annäherung. „Was bleibt.“ soll den Menschen helfen, darüber nachzudenken und herauszufinden, was sie von sich selbst gern hinterlassen wollen. Der Ratsuchende und seine Bedürfnisse und Wünsche im Hinblick auf sein Vermächtnis stehen stets im Mittelpunkt.

An diesem Punkt greift die Schulung. Bestens ausgebildete Kirchenmitarbeiter stehen als Ansprechpartner bereit, beraten kompetent und einfühlsam. Sie beantworten Fragen, beleuchten rechtliche Aspekte, gehen behutsam, sensibel und vertrauensvoll mit Gedanken, Sorgen und Wünschen um. Sie stellen mit dem Ratgeber Informationsmaterial zur Verfügung und verweisen auf die ausführliche Website mit vielen Servicefunktionen rund um das Thema.

Durch diese umfassende Beratung und Betreuung rund um den „dritten Lebensabschnitt“ sollen den Menschen Informationen und Möglichkeiten aufgezeigt werden, was in Sachen „Erbschaft“ grundsätzlich möglich ist. Das soll Vertrauen und Gemeinschaft schaffen, woraus sich gegebenenfalls die Chance ergibt, als Kirchengemeinde im Testament bedacht zu werden.

Entscheidend ist, dass das Konzept keinen festen Rahmen hat: „Was bleibt.“ ist lediglich ein Gerüst, das sich aus den vier Säulen Ausstellung, Schulung, Ratgeber und Website zusammensetzt und den Kirchengemeinden eine Orientierung gibt, mit dem Thema „Erbschaft“ umzugehen. Jede Gemeinde kann „Was bleibt.“ aber auf ihre ganz individuelle Art und Weise umsetzen.

„Was bleibt.“ vor Ort

Kirchengemeinden und kirchliche Einrichtungen können die Ausstellung ausleihen. Die Ausstellung besteht aus sechs hochwertigen Ausstellungstafeln, einer Mitmachstation und einer Tafel, die jede Gemeinde auf eigene Kosten individualisieren lassen kann. Das Ausleihen selbst ist kostenlos, lediglich die anfallenden Transportkosten müssen übernommen werden.

 

Weitere Informationen: www.das-was-bleibt.de

 

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