„Ich könnte schon in Rente sein, aber für die gute Sache greife ich gern zum Telefon.“

 

Brigitte Niedergesäss hat große Freude an ihrer Arbeit als Telefon-Kontakterin.

Brigitte Niedergesäss telefoniert mit viel Leidenschaft für verschiedene
gemeinnützige Organisationen. Foto: © SAZ/Roland Schellwald

Von Tanja Kaun

Obwohl sich die agile 67-jährige Brigitte Niedergesäss ihre Rente längst wohlverdient hat, fährt sie jeden Tag gerne zur Arbeit. Die Hannoveranerin ist als Telefon-Kontakterin bei der SAZ Services GmbH in Garbsen beschäftigt – und das seit November 2008.

Sie telefoniert mit viel Leidenschaft und Feingefühl für gemeinnützige Organisationen aus den Bereichen Natur-, Umwelt-, Tierschutz, Entwicklungs- sowie Katastrophenhilfe. Sie hat schon tausende Gespräche mit Spendern geführt. Jedes Telefonat ist anders, denn Brigitte Niedergesäss geht auf die Menschen am anderen Ende der Leitung ein. Besonders am Herzen liegen ihr Projekte, bei denen es um Kinder geht.

Ihre Arbeit erfüllt sie, obwohl ihr Privatleben schon turbulent genug ist. Bei Frau Niedergesäss zu Hause ist immer etwas los. Als liebevolle Oma von vier munteren Enkelkindern ist Langeweile ein Fremdwort. Entspannung und Ruhe findet Brigitte Niedergesäss in ihrem Garten, den sie mit viel Hingabe pflegt. Doch auch nach einem erfüllten Wochenende im Kreis ihrer Lieben freut sie sich darauf, wieder ihrem Alltag und ihrer Berufung nachzugehen.

„Es tut gut, auch im Rentenalter noch gebraucht zu werden und nicht nur zu Hause zu sitzen. Auch mein Mann geht noch arbeiten“, sagt die 67-Jährige. Die Entscheidung, nach einer fast 40-jährigen Anstellung als Einzelhandelskauffrau in einem Callcenter anzufangen, hat sie nie bereut. „Früher hätte ich nie gedacht, dass ich mit Telefonieren meinen Lebensunterhalt verdiene“, betont Brigitte Niedergesäss. Doch als sie zum ersten Mal bei ihren zukünftigen Kolleginnen „reinhörte“, war ihr Entschluss gefasst: „Das möchte ich auch machen!“

Gutes Arbeitsklima ist wichtig für sie

„Ich fühle mich bei SAZ sehr wohl. Wir haben ein ausgezeichnetes Betriebsklima. Meine Kolleginnen sind alle sehr nett. In all den Jahren hatte ich noch nie Bauchschmerzen, wenn ich zur Arbeit musste. Es herrscht eine fast familiäre Atmosphäre“, erzählt Brigitte Niedergesäss. Die Kolleginnen, die Mitte 30 bis 67 Jahre alt sind, gehen in der Freizeit manchmal gemeinsam Essen.

Brigitte Niedergesäss ist die älteste Mitarbeiterin im Callcenter. Ihre Lebenserfahrung und ruhige Art sind die besten Voraussetzungen für ihre Aufgabe. „Man muss Gespür für Menschen, Einfühlungsvermögen und Leidenschaft für wohltätige Zwecke mitbringen. Und man darf natürlich nicht auf den Mund gefallen sein und muss ein offenes Ohr haben“, betont sie.

Ihre Freizeit verbringt die Telefon-Kontakterin gern mit ihrer Familie und in der Natur.

Ihre Freizeit verbringt Brigitte Niedergesäss gern mit ihrer Familie und in der Natur.
Foto: © SAZ/Roland Schellwald

Kollegiale Hilfe steht an erster Stelle

Die Arbeit am Computer habe ihr anfangs etwas Schwierigkeiten bereitet, gesteht Brigitte Niedergesäss. Doch die Kollegen und auch die Teamleitung sind stets hilfsbereit. „Keine Frage ist unangebracht“, so die 67-Jährige, die jederzeit auf Unterstützung zählen kann. Neulinge werden von den „alten Hasen“ eingearbeitet. Zu Beginn hören sie den Kolleginnen erst einmal beim Telefonieren zu. Niemand wird ins kalte Wasser geworfen, sondern in der Anfangszeit von einem erfahrenen Teampartner an die Hand genommen. „Mancher braucht länger, der andere ist bereits am zweiten Tag bereit für sein erstes Telefonat“, erzählt Brigitte Niedergesäss.

Die Persönlichkeit zählt

Besonders zu schätzen weiß die Telefon-Kontakterin, die eigentlich schon seit zwei Jahren in Rente sein könnte, die flexiblen Arbeitszeiten. Sie selbst arbeitet 25 Stunden und schätzt die weiteren Vorteile: „Wir telefonieren ohne Druck. Anders als in vielen anderen Callcentern erhalten wir ein festes Gehalt. Bei den Gesprächen geht es nicht nur um Abschlüsse, sondern auch darum, die Bindung zum Spender zu stärken. Niemand muss sich verstellen oder stumpf einen Text ablesen. Die Persönlichkeit zählt“, betont sie.

Zwar gebe es für jeden Kunden einen Gesprächsleitfaden. Aber dieser dient nur der Orientierung. Jeder Agent spricht mit seinen eigenen Worten. Das merken die Spender am anderen Ende des Telefons. Dabei sind Feingefühl und Einfühlungsvermögen essentiell.

„Solange meine Gesundheit es mir erlaubt, greife ich weiterhin gerne für die Organisationen zum Telefon. Zu Hause würde mir die Decke auf den Kopf fallen“, sagt Brigitte Niedergesäss mit einem Lächeln auf den Lippen. Sie stellt sich auch weiterhin gern in den Dienst der guten Sache und schöpft daraus viel Energie.
 

Weitere Informationen zum Telefon-Fundraising bei der SAZ Services GmbH finden Sie hier. Lesen Sie hier auch über das Telefon-Fundraising Selbstverständnis von SAZ. 

 

 

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