Online-Shopping für schwerkranke Kinder

Von Jana Fiedler

Der kleine Junge lächelt. Gemeinsam mit seiner Betreuerin liegt er auf einem großen warmen Wasserbett. Die sanften Bewegungen, leise Musikklänge und zartes Licht entspannen ihn und tun dem unheilbar erkrankten Achtjährigen, der an einer genetisch bedingten Stoffwechselstörung leidet, sichtlich gut. Hier im Sinn- und Fühlraum des Kinderhospizes Sternenbrücke (www.sternenbruecke.de) in Hamburg kann er für einige Zeit alles um sich herum vergessen und ganz zur Ruhe kommen. Dank einer umfassenden palliativ-medizinischen Versorgung hat er keine Schmerzen und genießt es auch in vollen Zügen, im Therapiebad zu planschen oder auf dem Spielplatz herumzutollen. Gemeinsam mit seinem Bruder und seinen Eltern kann er hier Kraft tanken und ein Gefühl der Geborgenheit spüren.

Spenden sichern würdevolle Pflege

Kinderhospiz SternenbrückeIm Kinder-Hospiz Sternenbrücke erhalten sterbenskranke Kinder Geborgenheit und Liebe. Das Hospiz braucht für seinen Betrieb jedes Jahr 1,8 Millionen Euro Spenden.
© Kinderhospiz Sternenbrücke
Seit 2003 ist die „Sternenbrücke“ ein wunderbarer Rückzugsort für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bis 27 Jahre, deren Lebenszeit durch Stoffwechsel-, Muskel-, Tumor-, Neurologische Erkrankungen oder Schwerst-Mehrfach-Behinderungen begrenzt ist. Auch Eltern, die daheim oft an ihre physischen und psychischen Grenzen stoßen, werden hier aufgefangen. Kinderkrankenschwestern und -pfleger, Schmerztherapeuten, Sozialpädagogen, Familientherapeuten und Erzieher geben nicht nur Halt und begleiten in der letzten Lebensphase, sondern bieten auch an 28 Tagen im Jahr Familien die Möglichkeit, seelisch und körperlich auszuspannen und sich während der meist langen und kräftezehrenden Leidensphase zu erholen.

Nach den Worten von Christiane Schüddekopf, Pressesprecherin des Hospizes, sei eine angemessene Betreuung ohne sonstige freiwillige Zuwendungen aber schlichtweg gar nicht möglich. „Die umfassende Pflege und Begleitung kostet etwa 892 Euro pro Tag. Nur rund 50 Prozent (445,50 Euro) davon werden von Kranken- und Pflegekassen übernommen. Weitere 50 Prozent (445,50 Euro) bleiben somit ungedeckt. Unser Spendenbedarf beläuft sich auf fast 1,8 Millionen Euro jährlich.“

Die meisten Familien, erklärt Schüddekopf weiter, könnten die fehlenden Mittel nicht aus eigener Tasche bezahlen und eine adäquate Pflege dürfe niemals vom Geldbeutel und vom sozialen Status abhängig sein. Jeder betroffenen Familie sollte der Weg zu einer professionellen und liebevollen Betreuung und einer respektvollen Sterbebegleitung offen stehen.

Wie die Einrichtung im Hamburger Stadtteil Rissen sind auch die anderen 13 Kinderhospize im übrigen Bundesgebiet dringend auf finanzielle Unterstützung angewiesen, um auch in Zukunft gute Arbeit leisten zu können. „Noch immer sind es vor allem kleine Spenden unter 100 Euro, die uns Privatpersonen zukommen lassen. Das macht schon etwa 80 Prozent aus. Früher war es schwierig, mit Menschen über den Tod und das Sterben ins Gespräch zu kommen. Heute ist man sensibler und offener, will einfach helfen“, erklärt Christiane Schüddekopf.

Sich etwas gönnen und anderen ein Lächeln schenken

Shop plus plusMit wenigen Klicks und ohne Mehrausgaben wird beim „Shop plus plus“ eingekauft und gleichzeitig etwas Gutes geleistet.Zunehmend bieten auch moderne Online-Shopping-Portale und Fundraising-Plattformen die Möglichkeit, Spendengelder zu generieren. So wirbt „Shop plus plus“ (www.shopplusplus.de/sternenbruecke/profil) mit dem vielversprechenden Slogan „Shoppst du noch oder hilfst du schon“ und schlägt damit praktischerweise zwei Fliegen mit einer Klappe. Besucher der Seite können ganz bequem und mit nur einigen Klicks und ohne Mehrausgaben einkaufen oder eine Reise buchen und gleichzeitig gemeinnützigen Vereinen, Projekten und Institutionen in ganz Deutschland und der restlichen Welt etwas Gutes tun. Und das Prinzip ist denkbar einfach.

Alle Interessenten registrieren sich einmalig und kostenlos. Mit der Registrierung wählt der Kunde ein Projekt seiner Wahl aus, das er unterstützen möchte. Kauft er bei einem der mehr als 3.000 Partner-Shops ein, erhält „Shop plus plus“ von den jeweiligen Partner-Shops Zahlungen in unterschiedlicher Höhe und reicht diese an die ausgewählte gemeinnützige Partnerorganisation weiter. Da Vertrauen gut Kontrolle aber besser ist, kann der Einkäufer neben den Einträgen über sein Mitgliedskonto auch die exakte Höhe der jeweiligen Sponsor-Leistungen einsehen. Auch das Kinder-Hospiz „Sternenbrücke“ freut sich als Mitgliedsorganisation von „Shop plus plus“ über jeden Cent.

Immer mehr Plattformen wie beispielsweise auch Kaufkröte (www.kaufkroete.de) oder Helfen kostet nix (www.helfen-kostet-nix.de) animieren zum Spenden und setzen sich damit für all diejenigen ein, die dringend Hilfe brauchen und oft keine Lobby haben.

Die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter des Kinder-Hospiz Sternenbrücke brauchen auch in Zukunft jede finanzielle Unterstützung, damit sie auch weiterhin ihrer Philosophie „Wir können dem Leben nicht mehr Tage, aber den Tagen mehr Leben geben“, gerecht werden können.

 

Jana Fiedler arbeitet als freie Journalistin, Texterin und Onlineredakteurin in Berlin.

 

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