Fundraising-Echo 2022.3

Fundraising für Waffen?

Nach ihrem Sieg beim Eurovision Song Contest in Turin kündigte die ukrainische Band Kalush Orchestra eine Europa-Tournee an. „Und bei jeder Veranstaltung werden wir Gelder für den Bedarf der Armee und für Wohltätigkeit sammeln,“ sagte Sänger Oleh Psiuk nach der Rückkehr in Lwiw. Außerdem solle die ESC-Siegestrophäe versteigert werden. „Wir möchten die Statuette verkaufen, um Gelder für die Ukraine zu sammeln,“ kündigte der Frontman an. Fundraising für den Krieg.

Werte über das eigene Leben hinaus weitergeben

Sachwerte, Immobilien oder ein Teil des eigenen Vermögens – es gibt viele Wege, auf denen Spender:innen eine gemeinnützige Organisation in ihrem Nachlass bedenken können. Eine Nachlass-Spende ist eine sehr persönliche Entscheidung, die von einer NGO oft über einen längeren Zeitraum in sehr individuellen Gesprächen begleitet wird. Hierzu bedarf es viel Fingerspitzengefühls und eines planvollen Vorgehens im Sinne des Spenders.

Blockchain Dich reich!

Frage von einem Vorstand einer gemeinnützigen Organisation: „Wie komme ich am einfachsten an eine Million Euro?“ Meine Antwort: „Indem Sie vor 12 Jahren 3 Euro in Bitcoins investiert hätten!“. (Mein Gedanke: „Hätte ich das bloß selbst getan!“) Tatsächlich kostete ein Bitcoin 2010 nicht mehr als 10 Cent. Heute wird er für ca. 30.000 Euro gehandelt. 

Gefährdet der Datenschutz die Gewinnung neuer Spender:innen?

Anfang Mai berichteten verschiedene Medien (unter anderem die Tagesschau und die Süddeutsche Zeitung) darüber, dass der Handel mit Adressen vor dem Aus stehe. Die meisten der 16 Datenschutzbeauftragten der Länder seien der Ansicht, dass dieser nicht mit der DS-GVO in Einklang zu bringen sei. Ein Verbot des Adresshandels hätte auch auf das Fundraising einen existenzbedrohenden Einfluss. Postalische Neuspendergewinnungen – für die meisten NGOs immer noch der wichtigste Weg, neue Spender zu erreichen – würden hierdurch nahezu unmöglich werden.